Dormagen Bewegendes Benefizkonzert des Bundeswehr-Korps
Dormagen · Das Publikum in der gut gefüllten Basilika Knechtsteden spendet minutenlangen Applaus für die Militär-Musiker.
Wenn bei einem Fußball-Länderspiel oder dem Empfang ausländischer Staatsgäste die deutsche Nationalhymne erklingt, ist dafür meist das Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg verantwortlich. Abseits solcher Veranstaltungen engagiert sich das Symphonieorchester des deutschen Militärs aber auch für wohltätige Zwecke, wie am Mittwoch beim Benefizkonzert der "Spiritaner-Stiftung" in der gut gefüllten Knechtstedener Klosterbasilika.
Rund 450 Besucher waren zugunsten der Kölner Spiritaner-Einrichtung "Notel", die drogenabhängigen Obdachlosen eine Unterkunft und Perspektive bietet, zum Konzert gekommen. Gut 90 Minuten verzauberten die Musiker unter der Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling das Dormagener Publikum mit klassischer Musik in der für ihre gute Akustik bekannten Kirche. Nach einer musikalischen Begrüßung durch das Bläser- und Klarinettenensemble mit Auszügen aus den Werken von Händel und Bach interpretierten die versierten Musiker mit der "5. Orgelsymphonie" von Widor ein für ein Orchester eher untypisches Werk. Besonders bewegt waren viele der Zuhörer jedoch von Leonard Cohens "Hallelujah" mit Hauptfeldwebel Tim Schmitz am Sopransaxophon. Es folgte ein Auszug der schottischen "Lochnagar Suite", ehe man mit "Elsas Brautzug zum Münster" von Richard Wagner einen gekonnten Schlusspunkt setzte, der in minutenlangem Applaus des stehenden Publikums mündete.
Zuschauer Clemens Winterfeld sagte im Anschluss: "Die Musik war in diesem Ambiente absolut hinreißend und durch den karitativen Hintergrund war ein Besuch heute Abend umso lohnenswerter."
Auch die Veranstalterin Belinda Peters zeigte sich begeistert und sprach von einem "wirklich außergewöhnlichen Abend für das 'Notel' und die Stadt Dormagen". Auch ohne riesiges Einzugsgebiet oder eine große Konzerthalle sei es gelungen, eines der besten Symphonieorchester Europas für den guten Zweck zu gewinnen. Großen Zuspruch für die Veranstaltung und das Projekt gab es von Seiten der musikalischen Leitung des Orchesters. Christoph Scheibling betonte zufrieden, "dass es für das gesamte Ensemble eine Ehre war, vor dieser schönen Kulisse für einen solch guten Zweck spielen zu dürfen".
Auch wenn bislang noch keine genaue Spendensumme errechnet werden konnte, helfe das Dormagener Benefizkonzert dem "Notel" bei seiner Arbeit im Kampf gegen Perspektivlosigkeit und gegen Drogenmissbrauch enorm weiter, so die Veranstalter. Wie es um eine erneute Auflage der erfolgreichen Veranstaltungen steht, ist noch unklar. Auch wenn die Verantwortlichen in Zukunft gern wieder in ähnlichem Rahmen Geld für das Notel sammeln würden, gibt es noch keine konkreten Termine und Planungen.