Dormagen Besser parken an der "Kulle"

Dormagen · Gleich mehrere innenstadtrelevante Projekte waren jetzt Gegenstand heftiger Diskussionen im Planungsausschuss: die geplante Seniorenresidenz, weitere Parkplätze an der Kulle und eine Bebauung der Gärten an der Römerstraße.

 Eng geht es in Sachen Parkraum hinter dem Kulturhaus zu, wo es aktuell nur 20 meist belegte Parkplätze gibt – viel zu wenig für die Besucher von VHS, Musikschule und City. Die Politik ist sich einig, dass mehr Parkplätze geschaffen werden sollen.

Eng geht es in Sachen Parkraum hinter dem Kulturhaus zu, wo es aktuell nur 20 meist belegte Parkplätze gibt – viel zu wenig für die Besucher von VHS, Musikschule und City. Die Politik ist sich einig, dass mehr Parkplätze geschaffen werden sollen.

Foto: S. Büntig

Über den geplanten Bau einer Seniorenresidenz an der Langemarkstraße ist bereits heftig gestritten worden: Die Jamaika-Koalition ist dafür, die Opposition dagegen. Im jüngsten Planungsausschuss kochten die Emotionen bei diesem Thema erneut hoch — vor allem, weil es diesmal um weitere innenstadtrelevante Themen ging und in der Debatte klar wurde: Es gibt Klärungsbedarf innerhalb der Dormagener Politik bei der Frage, ob, wie und wo die Innenstadt als Ganzes weiter bebaut und verdichtet werden soll — die Seniorenresidenz ist nur eine Art Spitze des Eisbergs.

Konkret ging es um mehr Parkraum hinter der Kulturhalle, der auf einen CDU-Antrag hin besprochen und von allen Parteien im Grundsatz befürwortet wurde, und um die Bebauung der rückwärtigen Gärten an der Römerstraße 6 bis 24, die laut Norbert Dahmen (CDU) "von einigen Anwohnern" gewünscht werde. "Ich sehe nur noch Anträge zur Innenverdichtung", kritisierte Doris Wissemann (SPD). "Wir schütten das Kind mit dem Bade aus", so Wissemann, die auf die ökologische Bedeutung der Gärten für die Innenstadt verwies.

In die gleiche Richtung zielte der SPD-Antrag zu einer Biologischen Bestandskartierung des Grundstücks für die Seniorenresidenz, den die Jamaika-Mehrheit nach heftiger Debatte ablehnte. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann war es, der die Grundsatzdiskussion eröffnete: "Wo sollen wir noch zusätzlich bauen, wenn wir nicht mehr in die Fläche bauen dürfen und sie die Innenstadtverdichtung ablehnen?", fragte er in Richtung SPD, assistiert von Wiljo Wimmer (CDU), der Doris Wissemann einen unverständlichen Sinneswandel und der SPD unseriöse Politik vorwarf.

Heinz Jendrny (SPD) konterte, man sei durchaus für die Verdichtung, aber nicht gegen den Willen der Bürger, wie im Falle der Seniorenresidenz. Wie weitreichend die Fragen im Kontext dieser Debatte sind, zeigte sich, als Dietrich Krueger von der BfD das Parken an der Kulle mit der Seniorenresidenz und der Bebauung an der Römerstraße verknüpfte. Die Residenz würde die Parkplatzsituation in diesem Bereich weiter verschärfen, die Ausweisung neuen Baugrunds diene lediglich dazu, den städtischen Haushalt zu füllen.

"Wir verkaufen doch 50 Prozent der Grundstücke an Zuzügler und schaffen neue Pendler", meinte Krueger — übertönt von Zwischenrufen der CDU-Ausschussmitglieder, die auf Zuzügler hoffen, damit Dormagen nicht allzu schnell schrumpft. Eine von der CDU gewünschte Verknüpfung des Themas Kulle-Parkplätze mit der Bebauung an der Römerstraße — die Häuser würden von der Kulle-Seite aus erschlossen — lehnte die SPD ab. An der Notwendigkeit weiterer Parkplätze am Kulturhaus aber wollte niemand rütteln.

(NGZ)
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