Dormagen Beide Gymnasien sollen erhalten bleiben

Dormagen · In der Diskussion um die künftige Schulstruktur in der Stadt haben die beiden Gymnasien gute Karten.

Dormagen: Beide Gymnasien sollen erhalten bleiben
Foto: Jazyk, Hans

Sieben Stunden lang diskutierten am vergangenen Samstag Schulexperten aus Verwaltung und Politik, Eltern, Lehrer und Schüler in einer "Zukunftswerkstatt". Inhaltlich wird dort eine mögliche Sekundarschule konzeptionell vorbereitet. Während noch unklar ist, ob diese neue Schulform überhaupt von den Eltern gewollt ist, ist eines sicher: Beide städtischen Gymnasien, das Leibnitz in Hackenbroich und das BvA in der Stadtmitte müssen sich keine großen Sorgen um ihren Fortbestand machen.

Dormagen: Beide Gymnasien sollen erhalten bleiben
Foto: Jazyk, Hans

Diese Einschätzung wurde schon in der ersten Sitzung der AG Schulentwicklungsplanung deutlich. Schließlich wollen die Eltern von rund 40 Prozent der Viertklässler einen Gymnasialplatz für ihr Kind. Ein auch landesweit stabiler Trend. In der AG diskutierten Fachleute die vorliegenden Gutachten zur Dormagener Schulentwicklung, wägten die vorliegenden sieben Varianten nach Vor- und Nachteilen ab. Unter dem Strich bleiben zwei Erkenntnisse, sagt Schulamtsleiterin Ellen Schönen-Hütten: "Es soll kein Gymnasium aufgelöst werden, und es soll möglichst keine Realschule erhalten bleiben, sondern — so wie es auch beide Realschul-Rektoren wünschen — zwei Sekundarschulen entstehen."

Bis die Politik entscheidet, ob und wenn ja welche Schulen neu eingerichtet werden (es geht auch um eine zweite Gesamtschule), wird es eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen für die Eltern geben. Ihnen sollen pädagogische und organisatorische Grundlagen der neuen Schulform, Sekundarschule, vermittelt werden, ebenso die Auswirkungen von Neugründungen auf die Schulstruktur der Stadt. Stichwort: Wie viele Plätze braucht die Stadt in der Sekundarstufe II? Ein Punkt, der auch in der Schulverwaltung, so Dezernentin Tanja Gaspers, kritisch gesehen wird. Vor allen weiteren Festlegungen setzt sie zunächst "auf die Bedarfsanalyse per Elternbefragung — ein wichtiger Baustein in der weiteren Schulentwicklung".

Die im Sommer vorgestellten Varianten der Schulgutachten werden vielfach kritisch gesehen, weil sie in der Regel mehr Nach- als Vorteile bringen. Inzwischen mehren sich die Stimmen in der Stadt, die eher eine neue Sekundarschule (ohne Oberstufe) gegenüber einer zweiten Gesamtschule (mit Oberstufe) bevorzugen. Im Raum stehen auch Überlegungen, die schon aus Reihen der Stadtelternschaft geäußert wurden: auf eine neue Gesamtschule zu verzichten und dafür die Realschule Hackenbroich in eine Sekundarschule umzuwandeln, mit einer Dependance in der Stadtmitte. Eine solche Lösung würde die Gefahr von zu vielen Plätzen in der Sekundarstufe II bannen.

In der "Zukunftswerkstatt" wurden erste inhaltlich Weichen gestellt. Dort wurde die "Schwarm-Intelligenz" der hundert Teilnehmer genutzt, um unter anderem zu erfahren, wie die Schule der Zukunft aussehen sollte.

(NGZ)
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