"Löstige Jonge" zogen alle närrischen Register Bei flotten Klängen eifrig geschunkelt

Wieder einmal schier aus dem Häuschen waren 350 Karnevalsfreunde in der restlos ausverkauften Nievenheimer Narrenhofburg Robens: Sie ließen sich gleich zu Beginn der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft "Löstige Jonge" 1946 Blau-Weiß Nievenheim nicht lange bitten, wenn es darum ging, zu schunkeln, zu singen oder den Akteuren kräftig Beifall zu spenden.

Den hatten sich die Karnevalisten auf der stilvoll hergerichteten Bühne auch verdient. Mit ihren gelungenen Gesangsnummern, gekonnt einstudierten Tänzen und den zündenden Büttenreden sorgten sie für ein rund fünfstündiges Sitzungsprogramm, bei dem kein Narrenauge trocken blieb. In Hochform präsentierten sich auch Günther Bäher und Addi Kluth. Die beiden Sitzungspräsidenten der blau-weißen Karnevalsgesellschaft (KG) "Löstige Jonge" servierten mit leichter Hand die 23 Programmpunkte, die allesamt von Kräften aus den eigenen Reihen bestritten wurden.

Der größte Applaus galt aber zwei Jecken aus dem benachbarten Ückerath. Dieter und Elke Schons, die mit einer stattlichen Abordnung ihrer Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß gekommen waren, genossen die Sympathie der Nievenheimer. Die hat spätestens seit seinen humorvollen Reden beim jüngsten Schützenfest auch Hans Sturm auf seiner Seite. Der Vize-Bürgermeister begrüßte die Narren in Reimform: "Nachdem die Schützenfeste sind vorbei, begann nun endlich die Zeit der Narretei. Drum habe ich auch gerne Eure Einladung angenommen, bin eilends hier nach Nievenheim gekommen."

Zunächst legte das blau-weiße Kindertanzkorps unter der Leitung von Elke Hackbarth einen flotten Tanz aufs Parkett. Den "kölschen Tön" der vier "Oldies" mit Heinz Engels, Willi Stein, Hubert Wuttke und Walter Feckler folgte ein Zwiegespräch, in das sich Ilse König und Agnes Rentergent als "Tünnes und Schäl" verhedderten. Gute Noten verdienten sich auch die Mädchen des von Beatrix Bäher betreuten Junioren-Tanzkorps und ihre schon erfahreneren Kolleginnen vom blau-weißen Tanzkorps, das Elke Hackbarth gekonnt in Szene gesetzt hatte. Dazu sorgte das von Monika Heikamp trainierte Senioren-Tanzkorps für Furore.

Im Anschluss waren es vor allem die Büttenreden, die das Salz in der schmackhaften Sitzungssuppe ausmachten. Vroni Sauer strapazierte in ihrer Paraderolle als "Stina" die Lachmuskeln der Jecken, wogegen Waltraud Kuhn als "Klitsch" kein Blatt vor den Mund nahm. "Eunuch" Anke Güsgen, "Dorfreporter" Adam-Josef Beivers sowie die beiden "Doofen" Karl-Willi Lenz und Adolf Mausberg setzten die weiteren Akzente in der "Bütt". Gleich zwei Mal wusste die von Norbert Busch kommandierte Garde Civile zu überzeugen. Mit ihrem Tanzpaar Daniela Kottirre und Gregor Rütten präsentierte die Truppe ihren klassischen Garde-Tanz, ehe die blau-weiße Garde zu vorgerückter Stunde mit einem sehenswerten Show-Tanz überraschte.

Dafür, dass fleißig geschunkelt wurde, sorgten die acht Marktfrauen Hanni Wuttke, Alexandra Birkmann, Ingrid Brodda, Roswitha Schiefer, Sonja Kuypers, Maria Bäher, Angelika Wegener und Monika Heikamp mit rheinischen Karnevalsliedern. Die gaben auch ihre männlichen Kollegen, die in Nievenheim als "Die Bazis" bekannt sind, zum Besten. Ausverkauft ist auch bereits die zweite Prunksitzung der Blau-Weißen am kommenden Samstag. omo

(NGZ)
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