Dormagen BBZ berät für Ausbildung und Beruf

Dormagen · Am Samstag hat das Berufsbildungszentrum (BBZ) Dormagen sein Ausbildungsangebot präsentiert. Wir begleiteten Schüler Thimo Frers (16) auf seiner Suche nach dem passenden Beruf und einer Perspektive

 Thimo Frers (mitte) lässt sich beim Berufs-Infotag am BBZ am Stand von Olaf Creutzburg und Vivien Köpping beraten.

Thimo Frers (mitte) lässt sich beim Berufs-Infotag am BBZ am Stand von Olaf Creutzburg und Vivien Köpping beraten.

Foto: Hans Jazyk

Thimo Frers braucht einen Plan B. Der 16-Jährige wollte eine Ausbildung zum Chemie-Laborant bei einem Leverkusener Unternehmen machen. In seiner Schulzeit hatte der Realschüler bereits ein Praktikum bei dem Chemie-Unternehmen absolviert. Trotzdem bekam er eine Absage. "Es gab 120 Bewerber auf 12 Stellen", sagt Frers. Jetzt sucht er nach Alternativen und ist deshalb zum Berufs- und Informationstag des Berufsbildungszentrum Dormagen (BBZ) gekommen.

Am Samstag Vormittag stellt das BBZ sein Vollzeitangebot vor und eröffnet den Anmeldezeitraum (siehe Info). "Derzeit nehmen wir jedes Jahr sieben Vollzeitklassen auf", sagt Schulleiter Jörg Kazmierczak. Etwa ein Drittel der Schüler besucht das Vollzeitangebot, der Rest macht hier den schulischen Teil einer betrieblichen Ausbildung oder bildet sich am BBZ weiter. Mit etwa 1300 Schülern ist es das kleinste Berufskolleg im Rhein-Kreis Neuss. "Unser Anmeldezahlen sind aber gegen den Trend stabil", sagt Kazmierczak stolz. Dazu trage auch die gute Kooperation mit 19 umliegenden Schulen bei. Dort werben die Lehrer des BBZ regelmäßig für ihr Angebot, beraten die Schüler in Sachen Ausbildung und Beruf. In den beiden vergangenen Wochen gab es darüber hinaus die so genannte Hospitation. Interessierte konnten am Unterricht des BBZ teilnehmen, um einen authentischen Eindruck zu bekommen. "Für die Kooperation haben wir bei der Qualitätsanalyse der Landesregierung ein ,Vorbildlich' bekommen", sagt Kazmierczak zufrieden.

Frers ist nicht an einer Kooperationsschule. Seine Realschule in Leverkusen ist eigentlich nicht Einzugsgebiet des BBZ. "Hier gefällt es mir aber besser als in Köln", sagt Frers. Der 16-Jährige hat sich an einem Info-Tisch die wesentlichen Informationen zur Berufsausbildung zum Chemisch-Technischen Assistenten (CTA) geholt. Dabei könnte er nach drei Jahren mit einer abgeschlossenen Ausbildung und der Berechtigung zum Studium an einer Fachhochschule vom BBZ abgehen – eine gute Alternative zu seiner eigentlich angestrebten Ausbildung. Deswegen geht Frers jetzt ins Labor in der ersten Etage. Lehrer Olaf Creutzburg gibt dort einen kurzen Vorgeschmack auf den Unterricht. Mit einer Titration soll Frers die Konzentration einer Säure messen. Im Praxisteil seiner Ausbildung würde er hier im Labor stehen. "Wir arbeiten da aber auch eng mit Currenta zusammen", sagt Creutzburg. Frers gefällt das. Deshalb geht er weiter in die Beratung von Lehrer Heinz-Peter Michel. Der 58-Jährige empfiehlt Frers: "Bleib dran und bewirb Dich weiter." Frers will das auch so machen, meldet sich aber trotzdem schon mal am BBZ an. "Wenn ich noch eine Stelle finde, sage ich sofort Bescheid", verspricht der 16-Jährige, der sich sehr über die faire Beratung von Heinz-Peter Michel freut: "Sonst werben immer alle nur für ihr Angebot, hier ist das wirklich fair", sagt Frers, der für die Anmeldung sein Zeugnis zeigen muss. Michel achtet dabei vor allem auf unentschuldigte Fehlstunden.

Bei Frers hat er wenig zu bemängeln: "Deutsch und Mathe könnte noch besser werden", sagt er nur. Frers wird angenommen. Vielleicht klappt es für ihn noch mit einer Ausbildung bei Evonik oder Henkel. Wenn nicht, hat er jetzt wonach er gesucht hat: einen guten Plan B.

(NGZ)
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