Dormagen Bayer-Tochter BMS legt die alte TDI-Anlage still

Dormagen · 50 Jahre sind genug: Ein halbes Jahrhundert hat die alte TDI-Anlage im Chempark Dormagen ihren Dienst versehen, nun hat BayerMaterialScience (BMS) mit der Stilllegung begonnen. Denn ab Ende des Jahres soll die neue Produktionsstätte, in die BMS rund 250 Millionen Euro gesteckt hat, in Betrieb genommen werden.

 Vor einem Jahr war Richtfest für die neue TDI-Anlage.

Vor einem Jahr war Richtfest für die neue TDI-Anlage.

Foto: BMS

TDI steht für Toluol-2,4-Diisocyanat, ein wichtiges Zwischenprodukt der Kunststoffindustrie. Die Chemikalie soll künftig in Dormagen in einem besonders umweltverträglichen Verfahren hergestellt werden, teilt BMS mit. TDI wird für Polyurethan-Weichschaum benötigt, aus dem etwa Polstermöbel, Matratzen und Autositze bestehen.

Das neue Verfahren wird seit zehn Jahren in einer Pilotanlage in Dormagen getestet. Nach ihrem Vorbild wurde bereits eine Großanlage in China gebaut. Dort und ab Ende dieses Jahres auch in Dormagen kommt zum Einsatz, was sich laut BMS in der Pilotanlage bewährt hat: Das sogenannte Gasphasen-Verfahren mache die Herstellung besonders effizient und klimaschonend. Gegenüber einer konventionellen Anlage gleicher Größe ermögliche das Energieeinsparungen von bis zu 60 Prozent. Zudem komme die Technologie mit bis zu 80 Prozent weniger Lösungsmittel aus. Die neue Anlage soll eine Kapazität von 300 000 Jahrestonnen haben, in der alten waren es zuletzt 70 000 Tonnen (2013).

Der Übergang von alt zu neu verläuft fließend: Während bereits einige Mitarbeiter in der neuen TDI-Anlage tätig sind und sich auf das Anfahren vorbereiten, helfen andere beim Herunterfahren der bisherigen Produktionsstätte.

(ssc)
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