Dormagen Bauherren sparen Energie

Dormagen · Statt Öl und Gas: Hausbauer achten verstärkt auf effiziente und emissionsarme Energien. Neben bereits bewährten Techniken wie Solaranlagen werden in Dormagen auch ganz neue Möglichkeiten erprobt.

 Solaranlagen, insbesondere zur Unterstützung der Warmwasseraufbereitung, gehören auch in Dormagen inzwischen zum gewohnten Bild.

Solaranlagen, insbesondere zur Unterstützung der Warmwasseraufbereitung, gehören auch in Dormagen inzwischen zum gewohnten Bild.

Foto: Jazyk

Ausstieg aus der Atomenergie, ein hoher Ölpreis, Gaslieferungen als staatspolitische Druckmittel und das gestiegene Umweltbewusstsein haben zu einem Umdenken bei der Gewinnung von Energie und Wärme beigetragen. Kaum ein Bauherr oder Hauskäufer interessiert sich nicht für die Frage, wie der Energieverbrauch und die Emissionen seines neuen Zuhauses aussehen — schon allein wegen der Höhe der Betriebskosten des Eigenheims. Oder aber, weil günstige Kredite etwa der kfw an den Bau oder Kauf eines Effizienz-oder Passivhauses geknüpft sind.

 Ein Haus mit Solaranlage im Gansdahl.

Ein Haus mit Solaranlage im Gansdahl.

Foto: H. Jazyk

Wie sieht es bei größeren Neubauprojekten in Dormagen aus, wenn es um energetisches Bauen geht? Die Firma Evohaus etwa baut 15 Reihenhäuser und ein kleineres Mehrfamilienhaus an der Haberlandstraße. Die Raumtemperatur bestimmt hier eine Kleinstwärmepumpe. Die Außenluft wird eingezogen, aufbereitet und gefiltert. "Dadurch herrscht immer frische Luft im Zimmer", sagt Evohaus-Geschäftsführer Heinz Hanen. Die Pumpe benötigt wenig Strom und arbeitet CO2-neutral. "Wir haben also eine Heizung, die nicht raucht. Das ist gut für die Umwelt und das Gewissen", so Hanen. Rund 30 Prozent Einsparungen gegenüber den herkömmlichen Energielieferanten Öl, Gas und Strom bietet die Kleinstwärmepumpe.

Meist als Komfortmerkmal wahrgenommen werden Fußbodenheizungen, die aber auch den Energieverbrauch signifikant senken können — vor allem in Kombination mit einer umweltfreundlichen Warmwassererzeugung. Am Alten Flügeldeich in Zons setzt das Bauunternehmen Paeschke auf eine Warmwasserfußbodenheizung, bei der statt Strom Wasser durch die im Boden verlegten Rohre gepumpt wird. Aufgeheizt wird es durch eine Gas-therme. "Da die Energieeinsparverordnung die Nutzung regenerativer Ressourcen vorschreibt, wird die Warmwasseraufbereitung durch Solaranlagen auf dem Dach unterstützt", sagt Bauleiter Georg Bauchspieß. Eine Drei-Scheiben-Isolierverglasung sorgt dafür, dass die Wärme im Haus und Kälte draußen bleibt. Während sich Fußbodenheizungen bereits bewährt haben, so Bauchspieß, sind Blockheizkraftwerke für viele Neuland. Die Energieversorgung Dormagen (evd) beteiligt sich an einem Pilotprojekt von Eon Ruhrgas und hat in einem Delhovener Einfamilienhaus in Delhoven Anfang des Jahres ein Mikro-Blockheizkraftwerk installiert, das deutlich kleiner ist als bereits erprobte Mini-BHKW. Über die Kraft-Wärme-Kopplung wird mit Erdgas gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. In einer zweijährigen Testphase werden Daten und Erfahrungen gesammelt — erste Erfahrungen und Ergebnisse dürfen die Beteiligten nicht preisgeben.

(NGZ)
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