Barrierefreiheit in Dormagen Aufzug für City-Treppe wird geprüft

Dormagen · Die Barrierefreiheit wird höher bewertet als gemäßigte Mehrkosten. Vor der Entscheidung werden die genauen Maße ermittelt und offene Fragen geklärt. In den nächsten Wochen wird die Frequenz an der Treppe ermittelt.

 Die Treppe von der Sparkassen-Passage zur tiefer liegenden Straße „Unter den Hecken“ ist nicht barrierefrei.

Die Treppe von der Sparkassen-Passage zur tiefer liegenden Straße „Unter den Hecken“ ist nicht barrierefrei.

Foto: Carina Wernig

Auch wenn sich viele Gruppierungen und Einzelpersonen für einen Aufzug an der viel genutzten Treppe von der Straße „Unter den Hecken“ zur „Sparkassen-Passage“ zum Rathausplatz ausgesprochen haben, ist noch nichts entschieden. Darauf verwies auch Bürgermeister Erik Lierenfeld beim Stadtteilgespräch für Dormagen-Mitte: „Es sind noch einige Fragen zu klären, bevor die Politik die Entscheidung fällen wird, ob es eine 1:1-Sanierung der Treppe oder eine Sanierung mit Teilrückbau für einen Aufzug geben wird.“

Die Verwaltung muss bis zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses des Eigenbetriebs am 2. Juli unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen mit dem Grundstückseigentümer klären. Außerdem hat der Ausschuss die Stadt beauftragt, die Anzahl der Nutzer, die auf einen barrierefreien Zugang angewiesen sind, insbesondere an Markttagen, zu ermitteln. „Natürlich besteht das Problem, dass diejenigen, die mit Rollator oder Kinderwagen die steile Treppe nicht hinaufkommen, dort gar nicht erst entlang gehen“, sagte Lierenfeld. Allerdings könne eine grundsätzliche Zählung der Nutzer auch nicht schaden. Sie wird in den nächsten Wochen erfolgen.

Als dritte Option wird auch eine Verlängerung der Treppe mit mehr Podestflächen geprüft. Bisher sind für die 1:1-Sanierung der bröckelnden Treppe 225.000 Euro vorgesehen, mit Aufzug würde die Sanierungs- und Umbaumaßnahme 340.000 Euro kosten. „Diese zweite Variante wäre zwar teurer, würde aber für die nötige Barrierefreiheit sorgen, so dass sie grundsätzlich befürwortet wird“, betonte Lierenfeld, der von Vorarbeiten, keinen Maßangaben sprach: „Die Breite der Treppe ist noch nicht genau berechnet.“ So sollen weiter mehrere Passanten gleichzeitig über die neue Treppe gehen können und kein neuer Engpass durch den Aufzug entstehen.

Der Vorsitzende der City-Offensive Dormagen, Guido Schenk, sagte: „Ich freue mich sehr, dass die Verwaltung sich für den Aufzug ausgesprochen hat. Damit würde das Nadelöhr zur Kölner Straße endlich beseitigt.“ Es müsse Familien, Älteren und Kranken die „Chance gegeben werden, dort vernünftig die Höhenunterschiede zu überwinden“, appelliert Schenk an die Politik, am 2. Juli ein „klares Votum für den Aufzug zu geben“, was die Besucher des Stadtteilgesprächs mit viel Applaus untermauerten.

 Fordern einen Aufzug für die „Sparkassen-Passage“ (v.l.): Lidia Wygasch-Bierling, Guido Schenk, Erik Heinen, Annemarie Engels, Kerstin Belitz, Elke Deutschländer und Hans-Peter Preuss.

Fordern einen Aufzug für die „Sparkassen-Passage“ (v.l.): Lidia Wygasch-Bierling, Guido Schenk, Erik Heinen, Annemarie Engels, Kerstin Belitz, Elke Deutschländer und Hans-Peter Preuss.

Foto: Runder Tisch Barrierefreiheit

Schon zuvor hatte sich Schenk für den geplanten Aufzug an der „Sparkassen-Treppe“ ausgesprochen, wie der gesamte „Runde Tisch Barrierefreiheit“ bei seiner Sitzung Anfang Mai: „Nur mit einem Aufzug wird der Zugang zur Innenstadt für Besucher mit Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen wirklich erleichtert. Alles andere wäre nur Flickschusterei“, betonten die Sprecher zahlreicher Vereine wie der Club Behinderter und ihrer Freunde, der Seniorenbeirat, der Sozialverband VdK und die CiDo. Unterstützt werden sie von Lidia Wygasch-Bierling (Stadtmarketing-und Wirtschaftförderung) und der Leiterin des Runden Tischs, Kerstin Belitz, von der städtischen Stabsstelle Soziale Stadt. Schon seit mehr als zwei Jahren fordert der Runde Tisch Barrierefreiheit einen Aufzug an diesem Nadelöhr zur City.

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