Dormagen Bäder und Verkehr bringen große Verluste

Dormagen · Die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft macht aufgrund ihrer Struktur dauerhaft Defizite. Für 2013 sieht die Bilanz besser aus.

 Das Prestigeobjekt der Stadt, der Neubau des Bahnhofs, ist auf gutem Weg, sagen (v.l.) Ulrich Pfister, Wiljo Wimmer und Klaus Schmitz.

Das Prestigeobjekt der Stadt, der Neubau des Bahnhofs, ist auf gutem Weg, sagen (v.l.) Ulrich Pfister, Wiljo Wimmer und Klaus Schmitz.

Foto: Linda Hammer

Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Geschäftsführung, die seit Jahren in allen Bereichen rote Zahlen schreibt, vom Aufsichtsrat ein dickes Lob für die gute Arbeit kassiert. Gestern war das der Fall, als die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) ihr Konzernergebnis für 2012 und das Zwischenergebnis des Wirtschaftsplans 2013 vorlegte. "Der Aufsichtsrat hat die Arbeit der Geschäftsführung gelobt und sie einstimmig entlastet", sagte Wiljo Wimmer, Vorsitzender des Kontrollgremiums. Dabei hat die SVGD im vergangenen Jahr ein Defizit im operativen Geschäft von 3,45 Millionen Euro eingefahren (2011: 3,3 Millionen).

Die SVGD ist strukturell nicht darauf angelegt, Gewinne einzufahren. Diese Gesellschaft wurde gegründet, um die Verlustbringer der Stadt aufzunehmen, wo aufgrund der Gesellschaftsstruktur größere steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten bestehen. Die SVGD minimiert ihr Defizit durch jährliche Gewinnzuführung von der Stadt-Tochter energieversorgung dormagen (evd), 2012 waren es gut drei Millionen Euro. Über die Technischen Betriebe kommen bei der Stadt selbst Verluste in Höhe von 909 000 Euro an.

Verluste Die größte Defizite fährt die SVGD in den Sparten Bäder (minus 1,1) und ÖPNV (minus 1,5 Millionen Euro) ein. Deutlich schlechter als im Jahr zuvor (minus 20 000 Euro) war die Bilanz bei den Parkhäuser: Das Defizit in Höhe von 69 000 Euro erklärten die SVGD-Geschäftsführer Ulrich Pfister und Klaus Schmitz mit der neuen Schrankenanlage im Parkhaus Nettergasse sowie Reparaturen und kleineren Investitionen.

Wirtschaftsplan 2013 Nach den ersten drei Quartalen zeichnet sich eine Verbesserung von 386 000 Euro gegenüber der Veranschlagung ab. "Gestiegene Umsätze, bessere Kostenstruktur, keine Reparaturen bei den Bädern", erläuterte Schmitz.

Bahnhof Für Stadtmarketing-Chef Guido Schenk das "Dormagener Jahrhundert-Projekt". Der Neubau des Bahnhofs läuft nach Zeitplan, heißt es. In der nächsten Woche beginnt der Bau des zweiten Obergeschosses, der Rohbau soll im Winter fertig sein. Die Fertigstellung ist planmäßig Ende April. Bei den Kosten zeichnet sich eine Überschreitung im "unteren einstelligen Prozentbereich" ab, wie Wiljo Wimmer sagt. Sehr zufrieden ist man mit der Projektentwicklung des Dormagener Ingenieurbüros Norbert Brauer. "Eine Projektsteuerung ist sehr wichtig, das empfehle ich auch der Stadt bei ähnlichen Projekten", so Wimmer.

Badneubau So genau kann Planung sein: Der Termin der Fertigstellung des neuen Bades in der Innenstadt steht fest: Donnerstag, 20. Oktober 2016, verkündete gestern die SVGD. Bis dahin hat Projektentwickler Constrata noch reichlich zu tun. Aktuell haben die Bielefelder Bäder-Spezialisten den Zeitplan ausgearbeitet, entwickelt eine Rechtsanwaltskanzlei in Mönchengladbach das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen. Offen ist noch, ob ein Generalunternehmer verpflichtet wird, so Pfister, oder ob der Projektsteuerer jedes Gewerk einzeln vergeben wird.

(NGZ)
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