Dormagen Auslaufende Realschule setzt auf Kooperationen

Dormagen · Die Realschule am Sportpark ist ein Auslaufmodell. Schulleiter Jan-Peter Krause ist fest entschlossen, das "System" gut zu Ende zu führen.

 Sie leiten die Geschicke der Realschule am Sportpark: Schulleiter Jan-Peter Krause und seine Stellvertreterin Dörte Puhl.

Sie leiten die Geschicke der Realschule am Sportpark: Schulleiter Jan-Peter Krause und seine Stellvertreterin Dörte Puhl.

Foto: Linda Hammer

600 Kinder und Jugendliche haben am Ende des vergangenen Schuljahres in der Realschule am Sportpark ihr Zeugnis bekommen. Am Ende dieses Schuljahres werden es nur noch 470 sein, 2016 dann unter 400. 2019 wird der letzte Jahrgang sein Abschlusszeugnis erhalten. Denn die Schule am Max-Reger-Weg läuft aus. Dann wird es in Dormagen nur noch eine Realschule geben, nämlich die in Hackenbroich.

Nachdem Bettina Mazurek die Schulleitung der neuen Sekundarschule übernommen hat, ist der ehemalige Konrektor Jan-Peter Krause nun "Chef im Ring", Dörte Puhl seine Stellvertreterin. Beide sind bestrebt, das "System Realschule" nicht nur gut über die Bühne zu bringen, sondern auch weiterhin vor allem die Bedürfnisse der Schüler im Blick zu haben. Denn "die haben nur ein Schulleben", sagt Krause. Drei- und vierzügig laufen die Jahrgänge 6 bis 10. Zurzeit unterrichten 33 Kollegen an der Realschule, vier von ihnen auch stundenweise an der benachbarten Sekundarschule, die ihre ersten 86 Schüler aufgenommen hat. Auch eine Sonderpädagogin, die Schulsozialarbeiterin, eine Verwaltungsassistentin sowie die Schulsekretärin arbeiten an beiden Schulen. "Die Atmosphäre bei uns ist sehr entspannt", sagt Krause. In den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch sei das Angebot sehr gut. Dort sei es auch möglich, Ergänzungsstunden anzubieten. Einen Engpass in den Fächern Biologie und Geschichte führt der Schulleiter nicht auf die neue Sekundarschule zurück, sondern darauf, dass es nicht genügend Bewerber mit diesen Fächern gebe. "Das gehört aber zum laufenden Geschäft", erklärt er. Es gebe immer mal wieder Fächer, in denen es für eine kurze Zeit Engpässe gebe. Eine Änderung, die sich jetzt für die Klassenlehrer ergeben hat, nun, wo es keine fünften Schuljahre mehr gibt: Jeder hat seinen eigenen Raum, muss keinen mehr mit einem Kollegen teilen. Denn an der Realschule haben seit acht Jahren nicht die Schüler einen Klassenraum, sondern die Pädagogen. Eine weitere Änderung, die alle betrifft: Ab dem jetzigen Schuljahr gibt es nur noch eine große Pause, nämlich nach der dritten Stunde von 10.20 bis 10.45 Uhr, und nicht mehr wie bisher eine nach der zweiten und eine weitere nach der vierten Stunde. "Da mussten wir uns mit der Sekundarschule wegen der Lehrkräfte, die wechseln, arrangieren", sagt Jan-Peter Krause.

In Folge wurden deswegen auch die Kiosköffnungszeiten geändert. Der ist jetzt bereits ab 7.45 Uhr (und bis 12 Uhr) geöffnet. Finanziert wird die Kraft, die dort verkauft, vom Förderverein der Schule. Der hat zurzeit 165 Mitglieder. Vorsitzende Kornelia Terborg befürchtet jedoch, dass die Zahl nun Jahr für Jahr zurückgehen werde - keine neuen Schüler, keine neuen Eltern, keine neuen Eintritte. "Irgendwann werden wir die Kioskkraft nicht mehr bezahlen können, ebenso wenig die Toilettenaufsicht", ist sie überzeugt. Anbieten will der Verein in Absprache mit der Schulleitung AGs und Workshops.

"Die Kooperation mit der Sekundarschule wird sicher in den nächsten Jahren noch intensiver werden", sagt Krause, der bereits auch erste Gespräche zum Thema Zusammenarbeit mit Alois Moritz, dem Schulleiter der Hackenbroicher Realschule geführt hat.

(NGZ)
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