Dormagen "Aufbauer" für die neue Wirtschaftsförderung

Dormagen · Nach seiner Vorstellung im Stadtrat warnt Michael Bison vor zu hohen Erwartungen, sieht aber beste Voraussetzungen für den Standort.

 Gut gelaunt auf der "Kö": Michael Bison nutzte den Abend nach seiner Wahl für einen kurzen Abstecher auf die Haupteinkaufsstraße.

Gut gelaunt auf der "Kö": Michael Bison nutzte den Abend nach seiner Wahl für einen kurzen Abstecher auf die Haupteinkaufsstraße.

Foto: Georg Salzburg

Die Erwartungen sind hoch in Dormagen. An die neue Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft, die am 1. Januar 2017 starten wird, und an deren neuen Geschäftsführer Michael Bison. Der 37-Jährige wurde in der Ratssitzung am Donnerstagabend mit großer Mehrheit (nur Zentrum und Ein Herz für Dormagen stimmten dagegen) in diese Position gewählt. "Ich freue mich sehr auf Dormagen und meine neue Aufgabe", sagt Bison. Er ist derzeit noch Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis in Meschede und wird auch erst zum Jahreswechsel in Dormagen starten können.

Die Einsicht, dass Dormagen in Sachen Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing eine neue, noch professionellere Struktur benötigt, war in Politik, Verwaltung, Unternehmen und Handel schnell vorhanden. Nach intensiver Diskussion und einem umfassenden Gutachten der Beratungsgesellschaft experconsult war die Gründung einer GmbH mehrheitsfähig.

Für die Entwicklung dieses neuen Konstruktes ist Bison ganz offensichtlich der richtige Mann: ein "Aufbauer". Denn nach seinem Studium der Raumplanung mit Schwerpunkt Wirtschaftsförderung, Clusterbildung und städtebaulichen Fragen übernahm der gebürtige Bonner beim Hochsauerlandkreis ein Projekt für Technologietransfer. In Meckenheim baute er die Wirtschaftsförderung als Stabsstelle des Bürgermeisters neu auf und entwickelte schließlich in Meschede als Geschäftsführer eine neue Struktur der dortigen Wirtschaftsförderung.

Bison hat sich Dormagen gut angesehen. Er sagt: "Es ist sehr reizvoll, eine neue Stelle aufzubauen und den Standort weiter nach vorne zu bringen. Dormagen hat ganz viel Potenzial." Für ihn ist Dormagen auf den ersten Blick "eine ganz normale Mittelstadt mit vielen Highlights. Im Stadtgebiet dominiert der Chempark, die Innenstadt besitzt für die Größe der Stadt eine gute Struktur". Bison warnt vor zu großen Erwartungen, was Unternehmensansiedlungen und Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen angeht - "dafür gibt es keinen Automatismus und keine Garantie, aber Dormagen hat als Standort beste Voraussetzungen".

Die Zusammenlegung von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing bewertet der 37-Jährige als "sehr sinnvoll angesichts der Größe der Stadt und der inhaltlichen Verknüpfungen". Ein gutes Stadtmarketing sei auch für Unternehmen sehr wichtig bei der Suche nach qualifiziertem Personal: "Hat eine Stadt ein schlechtes Image, hat das Unternehmen ein Problem." Bison will die dezentrale Struktur im Stadtmarketing beibehalten. "Jede Initiative, jeder Club oder Zusammenschluss ist positiv. Das bedeutet, dass sich Menschen engagieren und ansprechbar sind. Die Kunst ist es, sie richtig einzubinden."

Noch lebt Bison mit seiner Familie in Meschede. Ein Umzug ist geplant, wann und wohin allerdings noch offen. Ebenso offen ist der Ort seines künftigen Arbeitsplatzes, weil noch unklar ist, wo die neue GmbH räumlich angesiedelt wird.

(schum)
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