Rommerskirchen Auf den Ziegelhof zieht neues Leben ein

Rommerskirchen · Etwas mehr als ein Jahr nach der Insolvenz des Ziegelhofs gab es jetzt den traditionellen "Winterzauber".

 Die Heiligen drei Könige alias (v. l.) Nina Schwarzmüller, Lisa Braun und Anna Rasselnberg statteten bereits vor dem Heiligen Abend dem Ziegelhof in Anstel einen Besuch ab.

Die Heiligen drei Könige alias (v. l.) Nina Schwarzmüller, Lisa Braun und Anna Rasselnberg statteten bereits vor dem Heiligen Abend dem Ziegelhof in Anstel einen Besuch ab.

Foto: Hans Jazyk

Ein Jahr nach der Insolvenz des Haflingergestüts Ziegelhof hat sich der Betrieb dort längst wieder normalisiert. Diesen Eindruck vermittelte jetzt jedenfalls der traditionelle "Winterzauber", der nach den Worten von Gerda Lesemann "etliche hundert Besucher" nach Anstel angelockt hat. Auch der Verein "Pferdesport und Reittherapie Ziegelhof" ist dabei, sich wieder zu berappeln: Derzeit zählt er nach den Angaben von Kassiererin Simone Menzen rund 150 Mitglieder, von denen zwei Drittel Kinder und Jugendliche sind. Nach der im November 2011 erfolgten Insolvenz rettete eine Mäzenin mit ihrem finanziellen Engagement die Pferde vor der Zwangsversteigerung.

Mittlerweile gehören die Haflinger dem Verein, wie Gerda Lesemann sagt, die gemeinsam mit ihrem Mann Fritz den Ziegelhof leitete. Heute haben dort 63 Haflinger ihr Zuhause. "Einschließlich der Fohlen und der alten Herrschaften", erklärt Simone Menzen. "Knapp über 50 Pferde werden für den Reitbetrieb eingesetzt", erzählt sie. Der läuft im gewohnten Rahmen weiter, wobei der Ziegelhof auch in diesem Jahr die beliebten Reiterferien in den Oster-, Sommer- und Herbstferien anbieten konnte.

Damit es auch künftig so bleibt, hat sich schon im Februar ein Förderverein gegründet. "Die Idee kam angesichts der vielen Spenden auf, die für den Ziegelhof eingegangen sind", berichtet Ute Nebel, die Vorsitzende des "Freundeskreises und Fördervereins für den Reitsport Ziegelhof".

Zu den Projekten, die der Förderverein unterstützt, gehört es Ute Nebel zufolge auch, "sozial benachteiligten Kindern die Möglichkeit zu geben, hier Ferien machen zu können". Auch für den jetzigen "Winterzauber", die seit mehr als 20 Jahren abgehaltene Weihnachtsfeier des Ziegelhofs, war eine beachtliche Zahl von Spenden eingegangen – demgegenüber beschränkte sich der harte Kern der Helfer auf einen Kreis von vielleicht zehn Aktiven, so Simone Menzen und Ute Nebel.

Angesichts dessen ist es leicht nachvollziehbar, dass die Akquirierung neuer Mitglieder auf der Prioritätenliste des Vereins ganz obenan steht. Gerda Lesemann hat sich vor allem über viele Besucher gefreut, "von denen ich das gar nicht erwartet hatte." Nicht allein sie hat das vor allem von den Kindern bestrittene Programm begeistert, das einiges zu bieten hatte. "Die Reitschüler haben Halsreifenspringen gezeigt, aber auch eine Quadrille aufgeführt, was sehr schwierig ist", so Simone Menzen.

Kommendes Jahr will der Verein "Pferdesport und Reittherapie" sich auch am PM-Cup, einem wichtigen Schulpferdeturnier, beteiligen. Weitere Benefizaktionen, wie etwa das im März von den "3 Colonias" in Knechtsteden gegebene Konzert, soll es nach den Worten von Ute Nebel und Gerda Lesemann einstweilen nicht geben. "Es ist nichts geplant", so die beiden unisono. Festlich ging es auch auf dem nur einige Steinwürfe entfernten Neu-Hövelerhof zu, wo der Reit-, Fahr- und Voltigierverein "Pferdesportfreunde" Gillbach seine "Pferde-Weihnacht" feierte. Die Pferdesportfreunde hatten vor einigen Jahren den Ziegelhof im Streit verlassen und fanden 2010 auf dem Neu-Hövelerhof ein neues Domizil. Ihnen ist die Luftveränderung offensichtlich bestens bekommen: 630 Mitglieder zählt der Verein inzwischen, wobei dem Vorsitzenden Günter Klomfass zufolge auch hier 520 Kinder und Jugendliche die deutliche Mehrheit der Pferde-Enthusiasten ausmachen.

(NGZ)
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