Dormagen Anlieger müssen 30000 Euro mehr zahlen

Dormagen · Die Stadt hatte die Kosten für den Ausbau der Straße "Auf der Au" im Vorfeld falsch berechnet.

 Familie Fußwinkel ärgert sich über die Fehlkalkulation der Stadt.

Familie Fußwinkel ärgert sich über die Fehlkalkulation der Stadt.

Foto: LH

Hans Fußwinkels Position ist klar. "Wenn ich die tatsächlichen Kosten vorher gewusst hätte, hätte ich wohl nicht für den Ausbau unserer Straße gestimmt", sagt der Hackenbroicher, der "Auf der Au" wohnt. 60 000 Euro hatten die Technischen Betriebe Dormagen für den erstmaligen Straßenausbau berechnet und dies in einem Beratungspapier für den Planungsausschuss im November 2011 auch veröffentlicht. Aber die Sache hatte gleich zwei Haken: Zum Einen belief sich das Angebot der die Arbeiten ausführenden Firma auf 72 000 Euro, zum Anderen hatte die Behörde übersehen, dass noch Kanalbaukosten anfielen. Statt mit 60 000 Euro schlug der Ausbau "Auf der Au" mit rund 90 000 Euro zu Buche.

Die Arbeiten sind im vergangenen Jahr erledigt worden. Das dicke Ende für die Anlieger wurde aber jetzt erst bekannt. Denn die müssen die Mehrkosten tragen. "Ein Verzicht auf die Erhebung der Beiträge ist nicht möglich. Maßgebend ist, dass die Kosten entstanden sind und der Ausbau den Grundstücken einen Vorteil im Rechtssinne verschafft", schreibt der Fachbereich Städtebau in einem Brief an Hans Fußwinkel. Und fügt hinzu: "Für die Fehlkalkulation kann man sich nur entschuldigen."

Fußwinkel ist trotzdem verärgert. Denn weil er ein relativ großes Grundstück hat, muss er im Verhältnis zu den meisten anderen Anliegern besonders viel berappen. Statt der erwarteten 16 000 Euro aus der ersten Berechnung werden für ihn jetzt 25 000 Euro fällig. Eine Chance, um die Zahlung der stark erhöhten Rechnung herumzukommen, sieht er nicht. Schließlich sei die Baumaßnahme längst abgeschlossen — im Herbst des vergangenen Jahres wurden "Auf der Au" Schmutz- und Regenwasserkanal angelegt, die Fahrbahn wurde gepflastert.

Die Lehre, die Hans Fußwinkel aus der unerquicklichen Angelegenheit zieht: "Man sollte sich niemals auf Kostenberechnungen von Stadt oder anderen Behörden verlassen, sondern vorher Garantien verlangen. Das kann ich nur jedem Bürger raten."

(NGZ)
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