Dormagen Am Aschermittwoch ist nicht alles vorbei

Dormagen · Die Karnevalszeit ist vorbei. Heute beginnt die 40-tägige Fastenzeit, die bis zum Ostersonntag dauert. Für viele ist sie eine Zeit des In-sich-Gehens und des Verzichts, für andere hat sie keine Bedeutung. Die NGZ hat sich umgehört.

Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Damit gehen die Menschen ganz unterschiedlich um. Für die katholische Kirche hat der Aschermittwoch einen sehr hohen Stellenwert, da er den Einstieg in die 40-tägige Bußzeit darstellt. Laut Pfarrer Peter Stelten solle man in der Fastenzeit auf Konsumgüter weitestgehend verzichten und sich mehr Zeit für sich selbst nehmen.So komme es zur Revision, in der der Mensch das Leben auf mögliche Veränderungen überdenke. Die Fastenzeit stelle außerdem die Vorbereitung auf das Osterfest dar. Sie endet am Ostersonntag. Daher "entstand die Idee des festlichen Osterfrühstücks ", so Stelten. Ab kommenden Dienstag, 8. März, wird in der Kirche St. Maria vom Frieden bis Ostern jeden Dienstag zur Frühmesse ab 7 Uhr eingeladen. Des Weiteren findet am Freitag, 3. März, ab 14.30 Uhr eine Kreuzweg-Andacht in der Kirche St. Michael an der Kölner Straße statt.

In der evangelischen Kirche nutzen viele Christen die Zeit, um "darüber nachzudenken, was zum Leben wirklich nötig ist", erklärt Pfarrerin Daniela Meyer-Claus. Das erfolge häufig im Rahmen des Religionsunterrichtes oder im Schulgottesdienst. Heutzutage kennen viele Jugendliche die Bedeutung des Aschermittwochs, jedoch spiele diese im Alltag eine weniger wichtige Rolle. Ihrer Meinung nach sei es schwierig oder wirke sogar uncool, mehrere Wochen eine Fastenaktion durchzuhalten.

Manche Gemeindemitglieder, weiß sie, nutzen die Zeit aber tatsächlich zum Heilfasten oder verzichten auf Konsumgüter. In der Kreuzkirche Nievenheim, Bismarckstraße 72, finden in der Passionszeit wie gewohnt die Gottesdienste jeden Sonntag ab 9.30 Uhr statt.

Und welche Bedeutung haben Fastenzeit und Aschenkreuz für die Dormagener? Norbert Klar besuchte eine streng katholische Schule. Daher sind ihm Aschenkreuz und Fastenzeit natürlich bekannt und gehören zu seinem Leben dazu. "Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, die bis Ostern dauert. An diesem Tag zeichnet der Pfarrer den Gemeindemitgliedern ein Aschenkreuz auf die Stirn, das man eigentlich nicht abwaschen sollte", sagt der Dormagener und lacht. Eine andere Sichtweise darauf hat das Ehepaar Jakob und Irmgard Hitze. Sie wissen zwar über die Bedeutung und den Ablauf am Aschermittwoch Bescheid, jedoch hat das auf ihren Lebensalltag keinerlei Einfluss "Es bleibt in dieser Zeit alles beim Alten." Eine ähnliche Ansicht vertritt die 17-jährige Anna-Katharina Kämpf. Sie erinnert sich noch an den früheren Besuch im Schulgottesdienst und das anschließende Aufzeichnen des Aschenkreuzes. Jedoch hat sie sich nicht vorgenommen, ab heute zu verzichten - weder auf irgendwelche Lebensmittel noch auf andere Konsumgüter wie Smartphone.

(NGZ)
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