Dormagen Alt zeigt Luther-Bilder im Raphaelshaus

Dormagen · Seit 20 Jahren ist Otmar Alt dem Raphaelshaus eng verbunden. Am Dienstag wurde seine Ausstellung mit Luther-Bildern eröffnet.

Im Raphaelshaus fühle er sich wohl. "Hier kann ich atmen - danke", sagte Otmar Alt. Er ist öfter zu Gast in der Dormagener Jugendeinrichtung, ist Pate einer Gruppe, seine Kunstwerke, wie der Otmar-Alt-Baum oder die Stahlskulptur an einer Außenwand des Gebäudes, sind Bewohnern und Besuchern längst vertraut. Nun gibt es ein weiteres, wenn auch zeitlich begrenztes Highlight: Seit Dienstag sind Alts 15 Luther-Bilder in Festsaal, Flur und Kapelle der Einrichtung zu sehen. Nach der Wuppertaler Gemarker Kirche ist das Raphaelshaus die zweite Station der Wanderausstellung im Jubiläumsjahr.

"Melanchton und Luther", "Martin Luther als Junker Jörg", "Die Familie - Bora und die Kinder", um nur einige Beispiele zu nennen, sind die Bilder betitelt, die das Leben Luthers in einzelnen Etappen darstellen. Auf speziellen Stahlkonstruktionen sind die Werke zu sehen, kleinere Formate in kräftigen bunten Farben, wie man sie von Alt gewöhnt ist, daneben das selbe Motiv großformatig in Schwarz-Weiß. Und an jeder Station zum Blättern dabei: die Otmar-Alt-Bibel. Geschmückt sind die Katheder übrigens mit der Lutherrose, dem Symbol, mit dem Luther ab 1530 seine Briefe und Veröffentlichungen kennzeichnete. Als "Hofmaler" bezeichnete Hans Scholten, Direktor des Raphaelshauses, Otmar Alt, und nannte in seiner Begrüßungsrede zur Vernissage in der Kapelle, Kunst und Kultur als "tiefenpädagogisches Hintergrundrauschen im Haus", eben allgegenwärtig. Alt selbst bedauerte, obwohl seine Gruppe dabei war, dass er an diesem Abend zu viele alte Menschen sehe. Doch Scholten konnte versprechen, dass sich sicher viele junge Menschen die Ausstellung, die noch bis zum 24. April zu sehen sein wird, anschauen werden. Als Vorsitzender des Freundeskreises des Raphaelshauses, der die Finanzierung der Ausstellung unterstützt hatte, betonte Ekkehard Seegers, wie großartig es sei, dass bildende Kunst "hier eine so große Rolle spielt".

Angelegt war die Vernissage übrigens als eine "künstlerische Ökumene", bei der sowohl Diakon Ronald Brings als auch Pfarrer Frank Picht sprachen. "Das Lutherjubiläum hat auch an den Grenzen des Raphaelshauses nicht Halt gemacht", begann Picht und bemerkte, dass die reformatorische auch eine Bildungs-Bewegung gewesen sei. Brings verglich die Heilige Schrift mit der Haltestange in einer Straßenbahn: "Wenn wir in einer unerwarteten Kurve aus dem Gleichgewicht kommen, dann können wir wieder Halt in Gottes Wort finden - sofern wir das möchten."

Mit auf den Weg gab Alt den Gästen auch die "Zehn Gebote der Künstler", wobei das zehnte "Alles, was Du mit Liebe machst, ist schön" vielen sicher besonders gut gefallen hat. Kurz im Mittelpunkt stand an diesem Abend auch die ehemalige Neusser Bundestagsabgeordnete Anni Brandt-Elsweier, eine eifrige Förderin der Einrichtung: Da sie erst wenige Tage zuvor 85 Jahre alt geworden ist, gab es neben einem Ständchen ein Fotobuch der Flüchtlingsgruppe mit dem Titel "Deutschland ist uns etwas wert".

(NGZ)
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