Dormagen Als Roger Whittaker "O Tannenbaum" sang

Dormagen · Familie Dries freut sich auf ihr erstes Fest zu fünft - und blickt auf frühere Weihnachten zurück, als die Eltern noch klein waren.

Das größte Geschenk der Familie kam schon vor knapp sieben Wochen: Baby Luzie. Auf das erste Weihnachtsfest mit ihr freuen sich auch die großen Geschwister Silas (9) und Elise (6). Im Gegensatz zu Luzie werden Silas (als Planet Mars) und Elise (als 5. kleiner Stern) beim Krippenspiel in der Christuskirche mitspielen. Dort waren auch ihre Eltern Silke (37) und Michael Dries (40) schon aktiv - allerdings erst als Erwachsene. "Meine lustigste Rolle war die des Esels, allerdings hat der große Pappmaché-Kopf schon genervt, da war der Polarstern die eindeutig bessere Verkleidung", erzählt Michael Dries.

 Silke Gacsioh als Fünfjährige mit der Kindernähmaschine.

Silke Gacsioh als Fünfjährige mit der Kindernähmaschine.

Foto: Dries

"Als Kind war ich nicht so oft in der Kirche, die ich erst als Jugendlicher mit der Konfirmation für mich entdeckt habe", berichtet Dries, der inzwischen Presbyter ist. Sein erster Berührungspunkt war auf Einladung des damaligen Pfarrers Karl-Hans Keller das Helferteam fürs Krippenspiel 1990, bei dem er zwar nicht mitspielte, für das er aber einen Weihnachtsstern und ein goldenes Buch gebastelt hat. Mit zwei Konsequenzen: "Ich bin immer noch kein großer Bastelfreund, aber bei der evangelischen Kirche bin ich geblieben", erinnert sich Dries, der seit Dienstag zweiter stellvertretender Bürgermeister ist.

 Michael Dries 1978 mit Gitarre und seiner Mutter Wilma.

Michael Dries 1978 mit Gitarre und seiner Mutter Wilma.

Foto: Dries

Im Wohnzimmer der Familie steht unter dem Tannenbaum auch die immer weiter wachsende Ostheimer-Krippe: "Die hatten wir schon, bevor die Kinder kamen", erklärt Silke Dries. Angelehnt ist die Krippe an die in der ehemaligen Markuskirche in Horrem. Bis Heiligabend liegt die Figur des Jesuskindes noch nicht in der Krippe, auch wenn Maria und Josef sie bereits flankieren - das Christkind wird noch bei einem der heiligen Dreikönige "geparkt". "Das mussten wir zwischenzeitlich nachkaufen, weil es irgendwie Beine bekommen hatte und nicht mehr auffindbar war", erzählt Silke Dries lachend.

Den Heiligabend verbringt die Familie gemütlich mit viel Zeit füreinander: "Wir essen und spielen zusammen, erst an den beiden anderen Feiertagen treffen wir uns mit unseren Familien", sagt Silke Dries, deren Mutter das Feiern noch um einen Tag verlängert: Sie hat am 27. Dezember Geburtstag. "Cool" findet Silke Dries, dass sie als junge Mutter nun von den Vorbereitungen für die Familienfeiern ausgenommen ist: "Das ist sehr rücksichtsvoll", lobt sie ihre Verwandtschaft.

Früher haben Silke und Michael Dries, die seit 15 Jahren verheiratet sind, alle drei Heiligabend-Gottesdienste in der Markuskirche besucht. "Dann sind wir ins Pfarrhaus zu Pfarrer Christoph Pfeiffer gegangen und anschließend ins Café Flair", erinnert sich Michael Dries, dass sie dann auch länger in der Heiligen Nacht unterwegs waren.

Aus ihrer Kindheit erinnert sich Silke Dries ("Ich konnte nächtelang vor Aufregung nicht schlafen") noch gut an die Heiligabend-Spaziergänge mit ihrem Vater durch den Park, bevor sie wieder nach Hause konnte: "Dann hatte das Christkind den Baum geschmückt und die Geschenke gebracht." Ein Ritual gab es bei Michaels Familie auch noch vor der Bescherung: "Meine Schwester Heike und ich mussten vor dem Wohnzimmer warten, bis Roger Whittakers Schallplatte mit ,O Tannenbaum' gespielt wurde."

(NGZ)
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