Zuckersüße Fotos Alpakas und Lamas zum Anfassen in Dormagen
Dormagen · Der Dormagener Alpaka-Hof ist das Zuhause von Alpakas, Lamas, Ponys und vielen anderen Tieren, doch die Corona-Krise bereitet der Besitzerin Karin Beißner große Sorgen. Offen ist, wie lange sie es noch schaffen wird, ihren Hof zu retten.
Alf, Einstein, Bärchen und Drops sind nur wenige der Namen, die sich Karin Beißner (39) Tag für Tag merken muss. Auf ihrem Dormagener Hof leben Alpakas, Lamas, Ponys Ziegen, Mini-Schafe und Enten. Die Tiere sind eine Leidenschaft, der sie Gemeinsam mit Tochter Jasmine (18) nachgeht. „Die Ponys gehören seit meiner Kindheit zu meinem Leben dazu, meine Tochter ist mit Pferden und Alpakas groß geworden“, erklärt Beißner. Umso wichtiger ist für sie das Wohl ihrer Tiere: „Viele unserer Alpakas sind alte Tiere, die bei uns ihren Lebensabend genießen. Andere haben wir aus schlechter Haltung gerettet oder vom Zirkus geholt.“
Die tägliche Pflege der Vierbeiner kostet neben einer ganzen Menge Zeit und Arbeit, auch einen Haufen Geld. Mit Kindergeburtstagen, Ponyreiten, Alpaka-Wanderungen und handgesponnener Alpaka- und Lama-Wolle gelingt es in der Regel, die anfallenden Kosten zu decken. „Uns geht es dabei außerdem darum, Kindern ein respektvollen Umgang mit den Tieren zu vermitteln. Außerdem zeigen wir ihnen, dass es auch Tiere mit einer Behinderung gibt, wie zum Beispiel unser taubes Alpaka Einstein“, erzählt die Tierliebhaberin.
Durch die Corona-Krise fallen all diese Angebote jedoch weg. „Im vergangen Jahr hatten wir nur ein einziges Event, ansonsten Stillstand. Das ist hart, denn Geld verdienen wir somit überhaupt nicht mehr, doch die Tiere müssen weiterhin versorgt werden.“ Die Stadt habe sämtliche Veranstaltungen verboten. „Ich kann nicht alles nachvollziehen, die Alpaka-Wanderungen finden draußen statt. In jedem Bus sind mehr Menschen dichter beieinander. Bei den Wanderungen ist es das genaue Gegenteil, wer hier keinen Abstand hält, wird nämlich angespuckt. Denn die Alpakas und auch die Lamas halten immer Abstand zu einander, auch ohne Corona“, erklärt Karin Beißner.
Die Kosten seien für die Familie nur noch schwer zu tragen: „Wir haben viele ältere Tiere, die brauchen neben den laufenden Kosten auch noch Spezialfutter. Außerdem müssen wir natürlich den Tierarzt und den Zahnpfleger bezahlen. Das sind alles Kosten, die gedeckt werden wollen und das bei keinem Euro Einnahmen.“ Auch die Tiere bemerken die fehlenden Besucher. „Die Tiere sind traurig, weil es so langweilig ist. Es ist sehr ruhig auf dem Hof, wir haben sonst viele Kinder hier.“
Laut Beißners Freund Oliver Lukoschek habe die Stadt empfohlen, den Betrieb abzumelden: „Wir sollen uns einfach etwas anderes suchen, dass kann Karin jedoch nicht umsetzen. Es ist eine Herzensangelegenheit, niemals würde sie die Tiere abgeben.“ Durch einen Spendenaufruf in den Sozialen Medien seien bereits einige hilfreiche Futter- und Sachspenden eingegangen. „Das hat uns schon geholfen, dennoch ist die finanzielle Unsicherheit übermächtig. Wir können nun einfach nur hoffen, dass der Betrieb bald weiterläuft“, sagt die Dormagenerin.