Postbank in Dormagen Ärger um Postbank-Filiale: Politik übt Druck aus

Dormagen · SPD- und CDU-Fraktionschefs fordern Vorstand auf, Schließungen zu vermeiden – oder besser zu kommunizieren.

 Die Postbank-Filiale an der Römerstraße war im Oktober permanent geschlossen. Die Kunden standen vor verschlossenen Türen. Jetzt hakt die Politik beim Unternehmen nach.

Die Postbank-Filiale an der Römerstraße war im Oktober permanent geschlossen. Die Kunden standen vor verschlossenen Türen. Jetzt hakt die Politik beim Unternehmen nach.

Foto: Klaus D. Schumilas kds

Es passiert immer wieder: Kunden stehen an der Postbank-Filiale an der Römerstraße vor verschlossenen Türen. Unangekündigt schließt das Geschäft an der Rathaus-Galerie – und die Kunden, die Geld- oder Postgeschäfte erledigen wollten, sind verärgert. Mitte Oktober gab es bei einer mehrtägigen Schließung lediglich Zettel mit Hinweisen auf die „Öffnungszeiten“. „Leider ist die personelle Situation aufgrund von Personalausfällen aktuell sehr angespannt“, sagte Postbank-Sprecherin Iris Laduch-Reichelt auf Nachfrage unserer Redaktion. Wegen des „Vier-Augen-Prinzips“ müsse die Filiale immer dann schließen, wenn nur noch ein Mitarbeiter zum Dienst erscheinen kann: „Dies bedauern wir angesichts der Unannehmlichkeiten, die dies für unsere Kunden mit sich bringt, sehr.“

Jetzt hat sich die SPD-Fraktion gemeinsam mit der CDU-Fraktion an Vorstand Frank Appel der Deutsche Post DHL Group gewandt und ihn gebeten, für Abhilfe zu sorgen. „Da die Postfiliale an der Römerstraße tatsächlich für Dormagen die Funktion des Hauptpostamtes erfüllt, das zu allen Zeiten stark frequentiert wird, fordern wir Sie auf, die Situation nachhaltig zu verbessern und als kundenorientiertes Unternehmen für das Vorhalten einer Personalreserve für Urlaubs- und Krankheitszeiten zu sorgen, um die Betriebsfähigkeit dieser Filiale zu den vorgegebenen Öffnungszeiten sicherzustellen“, heißt es in dem Schreiben, das SPD-Fraktionschef Andreas Behncke, der die Schließungen im Oktober als „alles andere als kundenfreundlich“ bezeichnete hatte, und sein CDU-Kollege Kai Weber unterzeichnet haben.

Sie kritisieren die „Häufung von unangekündigten Schließungen“. Bereits im Februar 2016 habe die SPD die Postbank angeschrieben und um Klärung und Abhilfe gebeten. „In Ihrem Antwortschreiben vom 14.03.2016 haben Sie uns mitgeteilt, dass ,die zuständige Filialleitung zugesichert habe, künftig noch stärker darauf zu achten, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Filiale zu den vorgegebenen Schalterzeiten geöffnet zu halten’, wird zitiert. Umso bedauerlicher sei es, dass es „in den letzten Wochen erneut mehrfach zu unangekündigten Schließungen dieser Postfiliale“ gekommen sei, so CDU und SPD. „Dass wegen der Schließungen Pakete nicht abgeholt werden können und die Schließfächer nicht zugänglich sind, wird für die Kunden zu einem großen Problem“, führen sie an.  „Die Frustrationen der Kunden – einer hat nach eigenen Angaben dreimal vergeblich versucht, seine Pakete abzuholen – über die nicht kommunizierten Maßnahmen werden oft an die Beschäftigten der Filiale weitergegeben, so dass es zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten kommt“, meinen die Fraktionschefs.

Absehbare Schließungsgründe, wie Betriebsversammlungen, Wartungsarbeiten oder sich abzeichnende Krankheitsstände, sollten über lokale Medien bekannt gegeben werden, fordern Behncke und Weber, die anregen: „Auch ein Aushang mit Hinweis auf die Partnerfiliale an der Kölner Straße 64 wäre hilfreich, da zumindest einem Teil der Kunden dort geholfen werden könnte.“

Angekündigt wurde die Schließung der Postbank-Filiale für Dienstag, 13. November – für eine landesweite Betriebsversammlung.

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