Ausbau der Autobahn 57 Streit um Abriss der „Bayer-Brücke“

Dormagen · Im Rahmen des sechsspurigen Ausbaus der A 57 werden viele Brücken abgerissen und die meisten neu gebaut. Nicht alle: So soll der Chempark die Bücke an der Straße Am Klein-Sasserhof selbst bezahlen.

 Die Bücke an der Straße Am Klein-Sasserhof – eine direkte Verbindung zum Chempark – wird wegen des sechsspurigen Ausbaus der A 57 abgerissen.

Die Bücke an der Straße Am Klein-Sasserhof – eine direkte Verbindung zum Chempark – wird wegen des sechsspurigen Ausbaus der A 57 abgerissen.

Foto: Klaus Schumilas

Die Planungen für den sechsstreifigen Ausbau der A 57 im Abschnitt zwischen Neuss-Süd und Dormagen schreiten gut voran: Der Eröterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ist ohne große Widerstände gelaufen. Dennoch gibt es Ärger: Denn der Landesbetrieb „Straßen NRW“ wird mit der Autobahnbrücke an der Straße „Am Klein-Sasserhof“ eine Verbindung abreißen, die für viele Beschäftigte des Dormagener Chemparks der kürzeste Weg zu ihrem Arbeitsplatz ist. Dort liegt auch ein großer Parkplatz. Die Brücke könnte allerdings nach der Fahrbahnerweiterung neu gebaut werden - wenn Bayer oder der Chempark die Kosten dafür übernimmt. Insgesamt geht es dabei um Kosten von rund 1,6 Millionen Euro.

Noch hakt es, gibt es keine Einigung. Klar ist die Haltung der Behörden, dass sie keine verkehrliche Notwendigkeit für einen Neubau sehen und den Ball ins Feld des Chemparks spielen. Von dort sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich: „Die Brücke Klein-Sasserhof ist dem Chempark und seinen Mitarbeitern wichtig. Deswegen prüfen wir gemeinsam mit den Unternehmen im Chempark die finanziellen Bedingungen einer möglichen Ersatzbrücke. Sofern sich die Bedingungen für den Chempark als tragbar erweisen, gehen wir davon aus, dass der Neubau der Brücke im Spätsommer im Verfahren berücksichtigt wird. Die jüngsten Gespräche lassen hoffen, dass die Brücke dann auch im Rahmen des Ausbaus der A 57 entsprechend neu errichtet werden kann.“ Bei der Zuwegung über die Straße Am Klein-Sasserhof auf das Chemparkgelände handelt es sich um eine Privatstraße (Bayer), die Brücke selbst allerdings gehört dem Land, das auch die Unterhaltung besorgt.

Das Thema Brücken ist in diesem Zusammenhang insgesamt von einem hohen Interesse, weil viele, nicht nur Dormagener, sie als Verbindung von West nach Ost nutzen. Eine Übersicht:

Jagdweg Unter diesem Namen läuft die nördlichste Dormagener Brücke, die vorwiegend von Landwirten und Radfahrern genutzt wird. Sie wird abgerissen und neu gebaut, versichert Athanasios Mpasios vom Landesbetrieb. Es gibt das Versprechen, dass diese Brücke erst dann abgerissen wird, wenn die südlich gelegene Brücke am Zinkhüttenweg noch steht bzw bereits neu gebaut worden ist, damit die Landwirte keine großen Umwege fahren müssen, um zu ihren Feldern zu gelangen.

Zinkhüttenweg/St.-Peter-Straße Nicht nur für Delrath sind diese beiden A 57-Querungen enorm wichtig. Auch für den Durchgangsverkehr, der aus Nievenheim kommend Delrath passiert, um zur Bundesstraße 9 zu gelangen, ist vor allem die St.-Peter-Straße bedeutsam. Welche Brücke zuerst abgerissen und neu gebaut wird, das können die Verantwortlichen von Straßen NRW heute noch nicht sagen. „Das wird im Rahmen der Detailplanung und von der bauausführenden Firma festgelegt“, erklärt Mpasios. Klar ist aber, dass eine der beiden Brücken als Querung immer in Betrieb sein wird. Das war auch eine klare Forderung von vielen Anwohnern im Anhörungsverfahren. Strittig war es letztlich nicht.

Horremer Straße Für den notwendigen Brückenneubau war zuerst die Rede davon, die K 12 zu sperren. Doch davon ist der Landesbetrieb wieder abgerückt. Jetzt wird es so sein, dass für die Bauzeit eine Behelfsbrücke errichtet, der Verkehr in dieser Zeit in einer „Schleife“ um die Baustelle herumgeführt wird. Die Verbindung in Dormagen-Nord zur B 9 wird gewährleistet.

Provinzialstraße Das gilt auch für die L 280, die von Delhoven kommend nach Dormagen hineinführt. Auch dort wird laut Landesbetrieb „Straßen NRW“ neben der Baustelle eine Behelfsbrücke aufgestellt. „Hier gibt es auch die klare Zusage von uns, so zu verfahren. Dafür ist die Verkehrsbelastung dort auch viel zu groß“, sagt der Planer.

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