Dormagen A 57 Karsamstag wieder offen

Dormagen · Am kommenden Montag wird die erste der beiden Behelfsbrücken an der Unfallstelle der A 57 eingezogen. Ab Karsamstag soll der Verkehr wieder laufen. Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger informierte sich gestern vor Ort.

 Andreas Raedt, stellvertretender Leiter der Autobahnniederlassung von Straßen NRW in Krefeld, erklärt NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (r.) den aktuellen Stand der Brückenbauarbeiten auf der A 57.

Andreas Raedt, stellvertretender Leiter der Autobahnniederlassung von Straßen NRW in Krefeld, erklärt NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (r.) den aktuellen Stand der Brückenbauarbeiten auf der A 57.

Foto: H. Jazyk

Harry K. Voigtsberger spricht von einer "grandiosen Leistung". Der NRW-Verkehrsminister verschaffte sich gestern auf der A 57 einen Eindruck vom Fortgang der Arbeiten an der Unfallstelle. Dort werden zurzeit zwei Behelfsbrücken montiert, von denen die erste am kommenden Montag Vormittag eingezogen wird. Voigtsberger zeigte sich vom Tempo beeindruckt. Zu Recht, wie Elke Bisoke, Leiterin der Autobahnniederlassung Krefeld, verdeutlichte: "Normalerweise dauert eine solche Maßnahme sechs bis sieben Monate." Die Verantwortlichen von Straßen NRW versichern: An Karsamstag wird der Verkehr wieder rollen.

Ein Monat ist es her, als in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar bei einem Massenunfall ein Mensch starb und 13 weitere zum Teil schwer verletzt wurden. 21 Fahrzeuge, darunter sechs Lkw, waren ineinander gefahren. Den Fahrern war durch eine dichte Rauchwolke plötzlich die Sicht geraubt. Unbekannte hatten unter der Brücke einen drei Meter hohen Reifenstapel angezündet. Die Brücke wurde durch das Feuer so stark beschädigt, dass sie in den vergangenen Tagen abgerissen werden musste.

Zwei Behelfsbrücken werden ab Ostern das Provisorium bilden, so lange, bis eine neue Brücke mit sechs Fahrstreifen gebaut ist. Der Behelf kostet, bezifferte Bisoke gestern, "zwei bis 2,3 Millionen Euro." Hinzu kommen weitere rund sechs Millionen Euro für den Neubau. Wegen dieser enormen Kosten und vor allem wegen des Todesopfers und der Verletzten betonte Minister Voigtsberger die Bedeutung, die Brandstiftung aufzuklären: "Das ist ein wichtiges Signal nach außen." Zur Kritik von Bürgern, die die ausgelobten 1500 Euro Belohnung als viel zu niedrig ansehen, sagte er: "Sie wird von der Staatsanwaltschaft als angemessen angesehen. Man muss dabei auch berücksichtigen, welches Umfeld man mit einer solchen Summe anspricht."

Experten von Straßen NRW schilderten, dass sich die Verkehrslage im Vergleich zur Anfangszeit der A 57-Sperrung entspannt hat. "Dazu haben Verkehrsoptimierungen beigetragen", sagte Verkehrsingenieurin Angela Müller. Ein Beispiel: Im Kreuzungsbereich der B 9/K 12 wurden die Ampelphasen verändert. Autofahrer, die aus Zons kommend nach rechts in Richtung Neuss abbiegen wollen, haben dazu zehn Sekunden weniger Zeit. Wer aus der Gegenrichtung auf der K 12 aus Richtung Nievenheim/Straberg kommt und nach links auf die B 9 Richtung Neuss fahren will, bekam einen zeitlichen Aufschlag von zehn Sekunden, ehe es wieder "rot" wird.

(NGZ)
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