Dormagen 79 neue Schüler für die Schule am Chorbusch

Dormagen · Seit Mitte August gehen Schüler der Grevenbroicher Martin-Luther-King- auf die Chorbusch-Schule. Aus zwei Förderschulen wurde eine.

An der Haltestelle vor der Schule am Chorbusch stehen seit kurzem morgens und am frühen Nachmittag Busse mit Aachener Kennzeichen. Sie bringen seit Mitte August die Schüler aus Grevenbroich, Rommerskirchen und Jüchen in die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen nach Hackenbroich und wieder nach Hause. Denn: Mit Beginn des Schuljahres wurden die beiden Förderschulen Martin-Luther-King-Schule in Grevenbroich-Frimmersdorf und die Schule am Chorbusch zusammengelegt. Träger der Schule ist seitdem der Rhein-Kreis Neuss (die NGZ berichtete).

"Nicht alle Schüler aus Frimmersdorf sind zu uns gekommen", sagt Chorbusch-Schulleiterin Gabriele Fritz. Einige seien auch im Zuge der Inklusion auf eine Regelschule gegangen. Seit Schuljahresbeginn haben Kinder mit Behinderung das Recht, einen Platz an einer Regelschule zu bekommen, sofern diese die entsprechende Ausstattung und das notwendige Personal hat. 79 Kinder sind es, die jetzt zusätzlich zu den bereits 100 aus Dormagen in Hackenbroich unterrichtet werden. Es gibt 16 Klassen. "Wir haben uns schon gut aneinander gewöhnt", sagt Fritz, die für die neuen Schüler und deren Eltern fast 80 Führungen gemacht hat. Bereits kurz vor den Ferien seien "Berge von gepackten Kisten" aus Frimmersdorf gekommen und immer noch werden täglich welche angeliefert. Inhalt: Bücher, Kasperle-Theater, Küchengeräte, Sport- und Arbeitsmaterialien.

Während der Sommerferien sei sie fast täglich vor Ort gewesen, um nicht nur die Anlieferungen entgegenzunehmen, sondern auch um die Handwerker ins Gebäude zu lassen. Was die Schulleiterin am meisten überrascht: "Die Fahrten mit den Bussen klappten von Anfang an zu 90 Prozent. Das hätte ich nicht gedacht." Zu denen, die jetzt täglich eine längere Fahrt mit dem Bus in Kauf nehmen müssen, gehört die Viertklässlerin Michelle Küx (8) aus Rommerskirchen. Ihr gefällt die neue Schule, und die tägliche Bustour "ist cool", sagt Michelle. Neben 79 neuen Schülern gehören zum Lehrerkollegium nun auch 15 neue Pädagogen, "von denen allerdings neun für den inklusiven Unterricht an Regelschulen abgestellt sind", erklärt Fritz. 25 Lehrer unterrichten in Hackenbroich und werden unterstützt von zwei Sozialpädagoginnen. Mittlerweile ist aus den zwei Kollegien längst eins geworden, auch deshalb, weil bereits vor den Ferien Konferenzen mal in Frimmersdorf und mal in Hackenbroich gehalten wurden. In Planung ist nun das erste gemeinsame Schulfest.

An seinen sieben Förderschulen möchte der Rhein-Kreis festhalten, um Eltern und Kindern die Wahl-Möglichkeit zu erhalten, wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sagt. "Für manche Kinder ist der gemeinsame Unterricht besser, für andere der an der Förderschule, wo sie intensiver betreut werden können." In Dormagen besuchen 111 Kinder mit Behinderungen die Regelschulen, so Stadtsprecher Harald Schlimgen - 59 die Grund- und 52 die weiterführenden Schulen.

(NGZ)
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