Dormagen 6,2 Millionen sollen für Horrem fließen

Dormagen · Der Stadtrat hat einstimmig das "Integrierte Handlungskonzept Horrem" beschlossen, für das nun ein Förderantrag beim Land eingereicht wird. In fünf Jahren werden 6,2 Millionen Euro investiert, davon 1,7 durch die Stadt Dormagen.

 Bei der Bürgerversammlung im Bürgerhaus Horrem informierten knapp 200 Bewohner über das Stadtteilentwicklungskonzept. Jetzt beschloss der Stadtrat, einen Förderantrag ans Land zu stellen.

Bei der Bürgerversammlung im Bürgerhaus Horrem informierten knapp 200 Bewohner über das Stadtteilentwicklungskonzept. Jetzt beschloss der Stadtrat, einen Förderantrag ans Land zu stellen.

Foto: Lothar Berns

Die erste Hürde des Stadtteilentwicklungskonzeptes Horrem ist genommen. Nachdem Planungs- und Hauptausschuss sich gleichermaßen für die Verwirklichung eingesetzt haben, beschloss der Stadtrat am Dienstagabend einstimmig das "Integrierte Handlungskonzept Horrem" für die Jahre 2014 bis 2018. Die Verwaltung wird nun fristgerecht bis zum 30. Juni einen Förderantrag beim Land NRW aus dem Städtebauförderungsprogramm stellen. Wird dieser Antrag bewilligt, wird die Stadt in den fünf Jahren insgesamt 1,7 Millionen Euro bereitstellen — im Jahr rund 340 000 Euro.

Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann hatte im Stadtrat darauf hingewiesen, dass Horrem "eines der wichtigsten Projekte, das wir in dieser Wahlperiode beschließen" sei. Was die Finanzierung betreffe, sei er zuversichtlich: "Die Zeichen stehen gut, dass wir die Städtebaufördermittel bekommen können."

Er wies ausdrücklich darauf hin, dass sich nicht nur Stadt und Land die Projektkosten von insgesamt 6,2 Millionen Euro teilen werden, sondern auch "Dritte fast zwei Millionen" in Horrem investieren. "Das ist eine ganz große Chance für den Stadtteil", fasste Hoffmann zusammen. Die Wohnungsbauunternehmen "Wohnpark Am Rath" und "Gemeinnützige Baugenossenschaft Dormagen" sanieren ihre Häuser und Wohnungen in den nächsten Jahren, haben sogar bereits mit einem Teil begonnen.

Bei dem Projekt, das Projekt-Koordinator Jürgen Schmitz, Sozialförderer und -planer der Stadt, und sein Kollege Detlev Falke federführend betreuen, sind die Bürger stark eingebunden. Schon bei der Bürgerversammlung Ende April im Bürgerhaus wollten 200 Besucher hören, mit welchen Maßnahmen Stadt, Vereine und Wohnungsbaugesellschaften die Qualität in ihrem Stadtteil verbessern wollen. In den vergangenen zwei Jahren waren bei den vorbereitenden Gesprächen für das Konzept "Soziale Stadt Horrem" auch Vertreter von Vereinen und Bewohnern mit am Tisch.

Zehn Quartierssprecher für acht Quartiere und Alt-Horrem halten auch weiterhin den Kontakt zwischen den Projektverantwortlichen und den Horremern. Sozialplaner Detlev Falke erklärte: "Wir versuchen, die hohe Fluktuation aufzuhalten, damit sich die Bewohner auch mit ihrem Stadtteil identifizieren." Daher werden überschaubare Quartiere definiert, in denen sich die Bewohner besser kennenlernen sollen, um das Wir-Gefühl zu stärken.

"In den letzten Jahren hat Horrem leider an Attraktivität verloren, Leerstände sind entstanden. Das Quartier muss erneuert werden", meint Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann. Daher ist das Stadtteilentwicklungsprojekt ins Leben gerufen worden, um Verbesserungen zu entwickeln.

Fünf "Schlüsselprojekte" wurden beim Bürgerabend vorgestellt, dazu 16 weitere Projekte. So soll auf Wunsch der "Initiative Horrem" auch die Rückseite des Bahnhofs im Zuge des momentan vorgenommenen Umbaus mit viel Licht und Offenheit neu gestaltet werden, nicht nur die Ostseite. Für die rund 5500 Bewohner des von stark befahrenen Verkehrswegen umschlossenen Stadtteils sollen unter anderem bessere Wegeführung, eine energetische Sanierung der Wohnungen durch Dämmung, die Umgestaltung in barrierefreie Wohnungen und eine bessere Aufenthaltsqualität auf Plätzen erreicht werden.

(NGZ/rl)
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