Prozessauftakt Angeklagter gesteht Messerattacke von Zons

Zons/Düsseldorf · Der 51-Jährige, der auf seine Lebensgefährtin und Geschäftspartnerin eingestochen hatte, sagte am Freitag vor dem Landgericht aus.

Es war ein dramatisches Geschehen in einem Zonser Restaurant im Juni dieses Jahres: Mit einem Messer war der Angeklagte auf seine Lebensgefährtin und Geschäftspartnerin losgegangen und hatte die Frau lebensgefährlich verletzt. Zum Auftakt des Verfahrens am Landgericht Düsseldorf entpuppte sich das Geschehen als schreckliches Drama. Der 51-Jährige legte unter Tränen ein Geständnis ab.

 Blick in die Zonser Straße, an der das Gasthaus liegt, in dem es zur Messerattacke auf die Gastronomin kam.

Blick in die Zonser Straße, an der das Gasthaus liegt, in dem es zur Messerattacke auf die Gastronomin kam.

Foto: Klaus D. Schumilas kds

Er war Anfang der 90er Jahre  aus dem ehemaligen Jugoslawiennach Deutschland gekommen. Knapp zehn Jahre später verschlug es ihn nach Dormagen. Dort lernte er nach eigenen Angaben das spätere Opfer kennen. Beide hatten einen gemeinsamen Traum – ein eigenes gehobenes Restaurant. Das ging in Zons auch viele Jahre gut. „Vor zwei Jahren gab es die ersten Schwierigkeiten“, so der Angeklagte. Privat und geschäftlich standen die Zeichen auf Trennung. Anfang Juni dieses Jahres eskalierte die Situation. Erst drohte der Angeklagte nur damit, seine Partnerin umzubringen, dann brannten ihm vollends alle Sicherungen durch. „Ich habe an einem Sonntagabend gehört, wie sie draußen telefoniert hat“, sagte er, „sie meinte: ´Er bekommt von mir keinen Cent´.“ Daraufhin habe er sein Gärtnermesser genommen und auf sie eingestochen – zweimal in den Rücken. Die Frau sei geflüchtet, der Angeklagte habe sie verfolgt. „Die Nachbarn wollten den Angeklagten abhalten, er hat weiter auf die schreiende Frau eingestochen und erklärt, er wolle sie töten“, so der zuständige Staatsanwalt Matthias Ridder. Erst als das Opfer schwer blutend am Boden lag, ließ er nach eigenen Angaben von ihr ab. „Ich habe mich gefragt: Was machst Du hier gerade?“ Polizei und Notarzt seien gekommen, die Gastronomin konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden.

 Der Angeklagte mit seinem Anwalt Horst Ruthmann.

Der Angeklagte mit seinem Anwalt Horst Ruthmann.

Foto: Marc Pesch

„Meiner Mandantin geht es nicht gut“, berichtete Opfer-Anwalt Wolfgang Steffen, „das Geschehen lässt sie nicht los.“ Der beinahe tödliche Angriff sei das dramatische Ende der (Geschäfts-) Beziehung gewesen. „Es ging um eine Abfindung“, so Steffen. Das Restaurant gehörte dem Opfer, ihr Ex-Partner hatte es nach eigenen Angaben aber mehr als 15 Jahre gemeinsam mit ihr geführt. Jetzt  drohen dem 51-Jährigen bis zu 15 Jahre Gefängnis wegen versuchten Totschlags. Zum Zeitpunkt der Tat hatte der Mann laut  Anklage 1,2 Promille Alkohol im Blut. Dies dürfte genauso strafmildernd gewertet werden wie sein umfassendes Geständnis.

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