Dormagen 45 Lebensretter wachen über den "Strabi"

Dormagen · Zuletzt häuften sich vor allem an der Ostsee Schreckensmeldungen. In Dormagen wird Sicherheit großgeschrieben.

Dormagen: 45 Lebensretter wachen über den "Strabi"
Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Ein Besucher der Düsseldorfer Rheinkirmes ertrinkt im Fluss, obwohl er sich nur abkühlen will. Am Heinsberger Badesee Lago Laprello stirbt Pfingsten ein 19-Jähriger im Wasser. Und aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wird aus den vergangenen Wochen eine zweistellige Zahl von Menschen gemeldet, die beim Baden ums Leben gekommen sind. Das Thema Sicherheit an Flüssen, Seen und am Meer ist hochaktuell.

Am Straberg-Nievenheimer See sorgt die Dormagener Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) für den Schutz der Badegäste und unterstützt den hauptamtlichen Rettungsschwimmer des Seebetreibers Kreiswerke Grevenbroich. "Von unseren mehr als 700 Mitgliedern sind etwa 45 im aktiven Dienst", erzählt Ortsgruppenleiter Carsten Gösch. Je voller es am "Strabi" wird, desto mehr DLRGler sind im Einsatz. Am 19. Juli etwa, als 1451 Menschen dort Abkühlung suchten, stellte die DLRG neun Kräfte ab. "Bei 2000 bis 3000 Besuchern sind wir auch mit 15 bis 20 Leuten vor Ort", sagt Gösch.

Zu einem schweren Badeunfall ist es in dieser Saison am Straberg-Nievenheimer See zum Glück noch nicht gekommen. Wenn doch ein Notfall eintreten sollte, ist die DLRG-Ortsgruppe gerüstet. Außerhalb der Ferien gibt es ein regelmäßiges Rettungsschwimmer-Training im Hallenbad, in den Ferien ein Freiwassertraining am "Strabi". "Dabei üben wir Rettungstechniken, zum Beispiel den Umgang mit Rettungsbrett, Rettungsbojen und Rettungsleinen", sagt Gösch. Denn wer beispielsweise einen Verunglückten aus dem Wasser aufs Rettungsbrett ziehen möchte, benötigt dazu neben Geschick auch einige Übung. Mit dem Rettungsboot, einem 4,20 langen Außenborder mit 25 PS, wird ebenfalls regelmäßig trainiert. Denn auch auf dem Rhein ist die Hilfe der DLRG immer wieder gefragt. Das Gefahrenpotenzial sei wegen der stark wechselnden Strömungsverhältnisse hoch, warnt der DLRG-Experte. "Wer im Rhein schwimmen geht, riskiert sein Leben", betont Gösch. "Und wer sein Kind direkt am Rheinufer spielen lässt, der handelt nicht anders, als würde er es auf dem Standstreifen der Autobahn herumlaufen lassen."

Mitunter helfen Dormagener DLRGler auch an Ost- oder Nordsee aus. In diesem Jahr allerdings nicht, sagt Gösch. Die Bewerbung läuft über eine zentrale Stelle. Ein Manko: Wenn sich Retter aus dem selben Ortsverein bewerben, ist nicht garantiert, dass sie auch den selben Einsatzort zugewiesen bekommen.

(NGZ)
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