Dormagen 24 Stunden im Rettungseinsatz

Dormagen · Sibylle Ukov ist bei der Feuerwache Dormagen stationiert. Von dort aus fährt die 32-Jährige zu ihren lebensrettenden Einsätzen im ganzen Stadtgebiet Dormagen. Oft arbeitet die Rettungsassistentin rund um die Uhr. Nach einem 24-Stunden-Dienst hat sie jedoch zwei Tage frei.

 Rettungsassistentin Sibylle Ukov ist auch nachts im Dienst, dann startet sie mit dem Rettungswagen von der Wache an der Kieler Straße aus.

Rettungsassistentin Sibylle Ukov ist auch nachts im Dienst, dann startet sie mit dem Rettungswagen von der Wache an der Kieler Straße aus.

Foto: Lothar Berns

Ein lauter Gong erklingt in verschiedenen Tonlagen, dazu ertönt eine Durchsage, die vom nächsten Einsatzort und der Art der Verletzung berichtet. In der Feuerwache Dormagen an der Kieler Straße werden die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes schnell alarmiert. "Dazu erscheint auf einem kleinen Handgerät die genaue Adresse und schon ein Stichwort wie Herzinfarkt", erläutert Sibylle Ukov.

Die 32 Jahre alte Rettungsassistentin arbeitet seit zwei Jahren in der Dormagener Wache, wo es ihr sehr gut gefällt: "Die Kameradschaft ist sehr schön, wir arbeiten gut im Team." An ihrem abwechslungsreichen, aber anstrengenden Beruf liebt Sibylle Ukov vor allem, dass sie Menschen direkt helfen kann: "Es ist schön zu sehen, wenn sich ein Patient beruhigt und es ihm schnell besser geht", betont sie: "Beruf kommt doch von Berufung." Natürlich erlebe sie auch mal dramatische Situationen, bei denen die Patienten lebensbedrohlich verletzt seien. "Durch den Beruf bin ich erwachsen geworden", sagt sie. Aber im Einsatz werden mögliche Folgen erst einmal ausgeblendet.

Die Wache ist rund um die Uhr mit Rettungsdienstlern besetzt. Im Drei-Schicht-System arbeitet Sibylle Ukov daher oft im 24-Stunden-Dienst von 8 bis 8 Uhr. Danach hat sie zwei Tage frei — ein System, das der Mutter einer Tochter (12) und eines Sohnes (6) entgegen kommt: "So kann ich viel Zeit mit meinen Kindern verbringen." Nach einem Rund-um-die-Uhr-Dienst legt sie sich erst einmal wieder hin: "Drei Stunden ruhe ich mich dann aus." Sie treibt gern Sport, um fit zu bleiben. Auch auf gesunde Ernährung achtet sie. Während ihre Tochter andere Pläne hat, interessiert sich der Sechsjährige schon sehr für den "coolen Beruf" seiner Mutter: Er will Feuerwehrmann werden.

Während ihres Dienstes fährt Sibylle Ukov, die in Köln wohnt, nicht nur zu Einsätzen und kümmert sich um die Kranken, sondern übernimmt auch den Wachdienst: Das bedeutet, die Verbandsmaterialien im Rettungswagen nachfüllen, die Beatmungsgeräte überprüfen oder auch mal die Autos zu waschen. Während der 24-Stunden-Bereitschaft auf der Wache geht sie zu "normaler Zeit" ins Bett — wenn es einen Einsatz gibt, ertönt der Gong und das Licht geht an.

Wichtig ist Sibylle Ukov auch, dass Angehörige oder auch die Erkrankten selbst im Zweifel lieber einmal zu viel die Notrufnummer 112 wählen: "Bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen kommt es auf jede Minute an." Dann fahren die Dormagener Rettungswagen nach Neuss zum Lukaskrankenhaus oder zur Uniklinik nach Köln oder Düsseldorf, je nach Notfall-Art und Verfügung der freien Betten. "Das regelt alles die Kreisleitstelle in Neuss", erklärt die Rettungsassistentin.

(NGZ/rl)
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