Dormagen 23-Jähriger stirbt auf der B477

Dormagen · Am Mittwochabend hat ein junger Dormagener auf der B477 zwischen Anstel und Gohr die Kontrolle über sein Auto verloren. Der 23-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Auf der Strecke kommt es immer wieder zu schweren Unfällen.

Die von großen Bäumen gesäumte und teils kurvige B477 ist immer wieder Schauplatz schrecklicher Unfälle. Am Mittwochabend nahm einer von ihnen für einen 23-jährigen Dormagener einen tödlichen Ausgang. Der junge Mann war von Anstel in Richtung Gohr unterwegs, als er mit seinem Auto von der Straße abkam, gegen einen Baum prallte und schwer verletzt wurde. Noch an der Unfallstelle erlag der Mann seinen Verletzungen. Die B477 war für annähernd drei Stunden gesperrt.

"Die Unfallursache ist bisher noch nicht geklärt. Unsere Untersuchungen dauern an", gab Polizeisprecher Hans Willi Arnold an. "Auf der Strecke gibt es wenige Spuren, die Hinweise auf die Unfallursache geben könnten", erklärt er. An der Unfallstelle gibt es keine Bremsspuren. "Das Fahrzeug und der Baum, gegen den der junge Mann fuhr, werden untersucht. Sie könnten Hinweise auf die Geschwindigkeit geben, mit der der Autofahrer von der Straße abkam", ergänzt der Polizeisprecher. "Wir sehen uns auch das Umfeld des Verstorbenen an. Vielleicht war er erkrankt und hat dadurch die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren", sagt Arnold.

Landstraße verführen zum Rasen

Dort, wo sich am Mittwoch gegen 20.35 Uhr das schreckliche Geschehen ereignete, wird oft zu schnell gefahren. Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 Stundenkilometer. "Landstraßen verführen zum Rasen", macht der Dormagener Fahrlehrer Ersan Gegig deutlich. "Wenn sich der Fahrer an die zugelassene Geschwindigkeit hält, ist es auf der B477 nicht gefährlicher als auf anderen Landstraßen", sagt er.

Dennoch: Dass Teile der Strecke im weiteren Verlauf für 100 Stundenkilometer zugelassen sind, hält er für falsch. "70 reichen dort vollkommen aus", macht Gegig deutlich. Sein Kollege Martin Velickov teilt diesen Eindruck: "Keiner meiner Fahrschüler fährt dort, wo 100 zugelassen ist, schneller als 80 Stundenkilometer", schildert der Fahrlehrer aus seinem Berufsalltag. Die Fahranfänger hätten Respekt vor der Strecke. "Es gibt unübersichtliche Kurven. Da ist Vorsicht geboten", ergänzt er.

Besonders abends kommt es an der Strecke zu Unfällen. Ende März erst war ein Feuerwehrfahrzeug von der Fahrbahn abgekommen und ebenfalls mit einem Baum kollidiert. Ein Feuerwehrmann wurde dabei schwer verletzt. "Die B477 ist für uns keine Unfallhäufungsstrecke", erläutert Polizeisprecher Arnold.

Wie der Landesbetrieb Straßen NRW am Donnerstag angab, kommt in der nächsten Woche eine Unfallkommission in Dormagen zusammen. Vertreter der Stadt, der Polizei und von Straße NRW befassen sich dann mit den Straßen im Stadtgebiet. "Auf der Tagesordnung steht die B477 bisher nicht", sagt Manfred Groß vom Landesbetrieb.

(NGZ)
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