Arbeiten an der Bahnunterführung liegen im Zeitplan 2003 bringt zwei Orte einander näher

Arbeiten an der Bahnunterführung liegen im Zeitplan · Von Carsten Sommerfeld

Von Carsten Sommerfeld

Was das Jahr 2003 ihnen bringen wird, davon können sich die Nievenheimer und Delrather zumindest in einem Punkt täglich ein Bild machen. Die Bahnunterführung am Bahnhof Nievenheim nimmt mehr und mehr Gestalt an. Auch wenn noch die Bagger das Sagen haben, kündigt sich in einer Computer-Simulation des Tiefbauamtes der Stadt schon das Zusammenrücken der beiden Stadtteile an. Im Frühherbst soll die Vision zur Realität werden. Zurzeit noch eine Computer-Simulation, voraussichtlich im Frühherbst Realität: die neue Bahnunterführung. -->

Kanalrohre liegen zum Einbau bereit, Moniereisen sind gesetzt, die langen Rampen sind deutlich erkennbar. "Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan", erklärt Gottfried Koch. Der Tiefbauamtsleiter ist Projektkoordinator für die Stadt Dormagen. Vor einigen Wochen war der Durchstich zwischen Nievenheim und Delrath erfolgt. Andere Arbeiten waren weniger markant, doch genauso aufwändig. "In den vergangenen Monaten mussten zunächst die Apfellagerhalle auf Nievenheimer Seite als auch die Gaststätte und andere Häuser auf Delrather Seite unterfangen, mit besonderen Konstruktionen abgestützt werden", erläutert Koch.

Viel Zeit habe auch die Verlegung der erforderlichen Leitungen in Anspruch genommen. Doch mittlerweile können sich Baustellenbesucher ein Bild davon machen, wie das fertige Projekt aussehen wird. Die eigentliche Unterführung ist weit gediehen, und die gewaltigen, auf beiden Seiten jeweils 150 Meter langen Rampen sind deutlich erkennbar. "Zurzeit werden die Kanalrohre verlegt, an der niedrigsten Stelle außerdem ein Pumpwerk installiert. Außerdem werden jetzt die Fundamente für die Seitenwände der Rampen gegossen." Bei der Gestaltung greifen die Planer auf Erfahrungen am Dormagener Bahnhof zurück, um Graffiti-Sprayern ihr Handwerk zu erschweren.

"Die Wände erhalten schmale Klinkerbänder mit rauhem Betonputz dazwischen, so dass wenig glatte Flächen vorhanden sind." Danach müssen noch die Fahrbahn und die Anliegerstraßen zu den nun drei Meter über der Unterführung stehenden Häusern gebaut werden. Für den frühen Herbst, vermutlich September, rechnet Koch mit der Fertigstellung der Bahnunterführung. Nach den langen Staus an den Bahnschranken hat dann auch endlich die Umleitung über Kohnacker ein Ende. "Die Umleitung hat sich bewährt. Am Anfang waren noch Autofahrer auf dem ausgebauten Feldweg bei Nievenheim in der verkehrten Richtung gefahren. Doch in den vergangenen Monaten gab es keine Beschwerden mehr", so Gottfried Koch.

Grenzenlose Bewegungsfreiheit wird es aber auch nach der Eröffnung des Bauwerks nicht geben. Die Höhe der Unterführung beträgt 3,85 Meter, damit schwere Lastwagen nicht diesen Weg durch Delrath nehmen können. Insgesamt rund 7,5 Millionen Euro kostet der Bau, den sich Bund, Deutsche Bahn und Stadt zu je einem Drittel teilen. Die Stadt erhält für ihren Anteil zudem 70 Prozent aus Mitteln nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zurück. Kein Geld gibt es vorerst für die geplante Park-and-Ride-Anlage mit 50 Stellplätzen westlich der Bahngleise. Die Stadt will nun Zuschüsse für 2004 beantragen.

(NGZ)
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