Currenta in Dormagen Akzeptanz für Chempark bleibt hoch

Dormagen · Zum zweiten Mal ließ Currenta die Nachbarschaft von einem Meinungsforschungsinstitut testen.

 Im Chempunkt Dormagen bei der Vorstellung des 2. Currenta-Akzeptanzberichtes über die drei Chemparks (v.l.): Chempunkt-Leiter Jobst Wierich, Bürgermeister Erik Lierenfeld, Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken und Staatssekretär Christoph Dammermann.

Im Chempunkt Dormagen bei der Vorstellung des 2. Currenta-Akzeptanzberichtes über die drei Chemparks (v.l.): Chempunkt-Leiter Jobst Wierich, Bürgermeister Erik Lierenfeld, Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken und Staatssekretär Christoph Dammermann.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Im Nachbarschaftsbüro Chempunkt in Dormagen stellte Currenta den zweiten Akzeptanzbericht für seine drei Chemparks vor. „Wir wollen gewollt werden“, fasste Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken zusammen, dass sich das Unternehmen als Betreiber und Manager der Chemparks in Dormagen, Leverkusen und Uerdingen „als guter Nachbar in die Stadtgemeinschaft einbringen“ möchte. „Wir haben viel Lob für unsere Initiierung lokaler Projekte und Sicherheit erhalten, aber auch Kritik, dass wir nicht genug über mögliche Gefahren aufklären würden“, bilanziert Hilken, der ankündigt, noch mehr über die chemische Industrie aufzuklären – und auch ihre Leistungen für das Klima noch mehr herauszustellen. Insgesamt sei das Niveau gleich hoch wie beim ersten Bericht vor drei Jahren.

Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld, der auch für die beiden Oberbürgermeister aus Leverkusen und Krefeld sprach, lobte Currentas „Dialog auf Augenhöhe mit Verwaltung und Bürgern“ der drei Städte. Die Einrichtung der Nachbarschaftsbüros mache Wege kürzer und baue Unsicherheiten ab. In Dormagen hat der Chempark (bzw. das Bayerwerk) seit 100 Jahren einen hohen Stellenwert – als Arbeitgeber und Mitgestalter. Dieses Engagement für und mit Dormagen solle sich auch in Zukunft, bei eventuell anderen Miteigentümern nicht ändern, fordert Lierenfeld: „Mein Wunsch ist, dass das Know-how und die Kreativität, die im Chempark vorhanden sind, auch in die Entwicklung der Stadt Dormagen eingebracht werden.“ Die Stadt hätte ohne den Chempark nicht 65.000 Einwohner. „Wir sind mit Currenta aber auch nicht immer einer Meinung, wenn Stadtentwicklung mit Unternehmensinteressen kollidieren, aber es wird immer offen und fair diskutiert“, so Lierenfeld, der sagte: „Nur Akzeptanz der Industrie sichert die Zukunft.“

Dem schloss sich Staatssekretär Christoph Dammermann an, der den erkrankten NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart vertrat: „NRW kann stolz sein auf seine Industrie, die den Wohlstand sichert und Innovationspotenziale, auch für Umwelt und Klimaschutz bietet“, warb er für ein „klares Bekenntnis zur Industrie“. Currenta sei Vorreiter, auch mit der Abfrage der Akzeptanz, die „mehr ist als nur Billigung, Hinnahme und Toleranz“, zitierte er seinen „Lieblingssatz“ aus dem Bericht. Wo früher vielen Unternehmen eine Genehmigung gereicht habe, sei nun auch die Unterstützung durch die Bevölkerung immer wichtiger geworden. „Der Akzeptanzbericht ist eine gute Handlungsgrundlage für Currenta“, sagte Dammermann.

Die repräsentative Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut forsa ließ 825 Bürger, 204 Multiplikatoren („Stakeholdern“) auf lokaler und 36 auf landespolitischer Ebene zu Wort kommen. Zusätzlich wurden Vorstände von Unternehmen im Chempark und Gruppendiskussionen sowie Interviews zur Nachbarschafts-Einschätzung geführt. Als „sensationell für ein chemisches Unternehmen“ bewertete Hilken die 62 Prozent der befragten Bürger, die dem Chempark einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zusprechen. Allerdings waren es vor drei Jahren noch 74 Prozent. Bei den Stakeholdern waren es 72 Prozent (2015: 78 Prozent). Insgesamt sind die Themen Umwelt und Sicherheit für alle Befragten am wichtigsten, aber auch Transparenz.

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