Zukunftsplan Schule in Dormagen 152 Millionen Euro für Schulsanierung

Dormagen · Die Woche der Entscheidung: In zwei Ausschüssen sollen die Politiker beschließen, wann und in welchem Umfang die Dormagener Schulen saniert werden.

 Die Tannenbusch-Schule in Delhoven gehört der Kategorie mit Priorität eins an.

Die Tannenbusch-Schule in Delhoven gehört der Kategorie mit Priorität eins an.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Über ein viel größeres Finanzpaket haben die Dormagener Politiker lange nicht mehr entscheiden müssen. Es geht um Sanierung, Modernisierung und um Neubau in der heimischen Schullandschaft. Das Volumen beträgt beachtliche 152 Millionen Euro. Wobei schon heute klar ist, dass es am Ende deutlich mehr werden wird. Die entscheidenden Diskussionen laufen am Dienstag im Schulausschuss und tags drauf im Eigenbetriebs-Ausschuss.

Dass die Diskussionen reibungslos verlaufen werden, daran glaubt niemand. Schon im Vorfeld hat CDU-Fraktionsvorsitzender Kai Weber den „Zukunftsplan Schule“ als „gefährlich“ bezeichnet. Gefährlich deshalb, weil sehr viele Fragen offen sind und dieser Plan Unwägbarkeiten beinhaltet. Ein Beispiel: Die Stadt hat die Grundschulen und die weiterführenden Schulen in Kategorien eingeteilt mit den Prioritäten von eins (kurzfristig, innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren zu erledigen) bis drei (langfristig, Umsetzung in fünf bis 15 Jahren). In letzterer Kategorie wurde zum Beispiel das Leibniz-Gymnasium eingeordnet. Die Schule, die zuletzt noch im vorerst gestoppten ÖPP-Projekt ein wichtiger Bestandteil gewesen ist. „Das ist die Priorität der Stadt und nicht des Arbeitskreises Schule“, betont Weber. Dort sitzen Vertreter der Fraktionen und Schulen. Für fraglich hält der CDU-Politiker auch die Einstufung des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums in die letzte Kategorie. „Das kann sicher nicht für alle Gewerbe gelten.“

Nach Angaben der Stadt bilden die technischen Bestandsuntersuchungen der Firmen Assmann und Intep eine „wesentliche Grundlage der Sanierungs- und Neubaukosten“.  Sie sagt aber auch einschränkend, dass zu berücksichtigen ist, dass im Zusammenhang mit diesen technischen Bestandsuntersuchungen „keine neuerlichen Schadstoffanalysen durchgeführt wurden. Ebenso wurden keine Bauteile geöffnet“. Im Klartext kann das bedeuten: Kommt es dazu, sind „Überraschungen“ und damit verbundene Verteuerungen der Maßnahmen möglich. Ebenso können „stetig steigende Anforderungen“ an den öffentlichen Bauten zu Mehrkosten führen.

Die Stadt hat als reine Sanierungskosten eine Höhe von rund 67 Millionen Euro ermittelt. Zusätzlich dazu wurde eine „schulspezifische Pauschale“ von 18,7 Millionen Euro für die Digitalisierung eingepreist. Das betrifft zum Beispiel Auf- und Ausbau des IT-Leitungsnetzes oder Anpassungen ans Stromnetz. Ein weiterer Kostenblock im Zukunftsplan sind die Neubaukosten, zum Beispiel für die Realschule Hackenbroich. In diesem Bereich rechnet die Stadt mit 66 Millionen Euro. Wie komplex diese Thematik ist, zeigen die Ergänzungen, die aus dem Arbeitskreis (AK) Schule kommen. Der blickt über den Ist-Zustand hinaus. Deren Mitglieder glauben angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen, der voraussichtlichen Entwicklung der OGS-Zahlen, des aktuellen Raumbestands und dem daraus abzuleitendem Fehlbedarf an notwendige Anpassungen. Das klingt teuer und wird es wohl auch, denn die Verwaltung formuliert bereits  die Notwendigkeit, aus den vom AK genannten Aspekten die „schulspezifischen Sanierungs- und Neubaukosten zu verifizieren und entsprechend anzupassen“. Ein Beispiel ist die Friedrich-von-Saarwerden-Schule in Zons. Dort wurde bei den Klassenräumen ein Fehlbedarf von 140 und bei der OGS von 180 Quadratmetern ermittelt. Die Stadt spricht von einem „dringenden Handlungsbedarf“. Erste Vorplanungen laufen bereits.

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