Dormagen 150 Grad heißer Dampf heizt Römer-Therme

Dormagen · 1,9 Millionen Liter Wasser fasst das große Schwimmbecken der Römer-Therme. Drei Schwimmmeister kümmern sich um die Wasserqualität.

 Schwimmmeister Frank Kaldenpoth überprüft die Technik unter der Römer-Therme, die 1,9 Millionen Liter Wasser bewegt.

Schwimmmeister Frank Kaldenpoth überprüft die Technik unter der Römer-Therme, die 1,9 Millionen Liter Wasser bewegt.

Foto: Hans Jazyk

Die im April für Erwachsene um 0,50 Euro erhöhten Eintrittspreise haben den Zuspruch der Dormagener zur Römer-Therme nicht getrübt. Das Freibad, dessen Fortbestand Ende 2012 durch den ersten Dormagener Bürgerentscheid finanziell gesichert wurde, wird gerade in den Sommermonaten rege genutzt. Damit dies möglich ist, sorgen Schwimmmeister und Technik stets für die entsprechende Wasserqualität in den beheizten Becken des Bades.

Im Keller der 1,9 Millionen Liter Wasser fassenden Römer-Therme steht ein weit verzweigtes Netz von Pumpen und weiteren Maschinen, die den täglichen Badespaß ermöglichen und Parameter regeln wie den Chlorgehalt des Wassers. Unter anderem die Wassertemperatur wird im Keller der Römer-Therme erzeugt und festgelegt.

Zwischen dem Chempark und der Therme besteht eine Verbindung: "Wir heizen unser Wasser mit Dampf aus dem Chemiepark", sagt Schwimmmeister Frank Kaldenpoth. Der Dampf strömt mit einer Temperatur von 150 Grad Celsius durch ein Röhrensystem. Strömt er am Ende des Systems aus dem Kreislauf aus, hat er sich auf 70 Grad abgekühlt und seine Hitze an das Wasser abgegeben. Bevor die Römer-Therme morgens für den Badebetrieb öffnet, kontrollieren Kaldenpoth und seine beiden Kollegen neben der Temperatur vor allem die Wasserqualität. "Das Bad ist über Nacht abgedeckt. Wir holen die Plane ein, spannen die Schwimmleine, die den Schwimmer- vom Nicht-Schwimmer-Bereich trennt und holen den Bodensauger ein, bevor die Wasserqualität gemessen wird", sagt der Schwimmmeister.

Obwohl die Anlage der Römer-Therme die Wasserqualität automatisiert regelt, kontrollieren die Schwimmmeister das Wasser. "Stimmen Werte nicht, bleibt das Bad im Zweifelsfall geschlossen", erläutert Kaldenpoth. Damit dies nicht passiert, befindet sich das Römer-Thermen-Wasser in einem stetigen Kreislauf. "Zwei Pumpen transportieren das Wasser aus den Überlaufrinnen am Beckenrand, eine weitere kümmert sich um das Wasser, das vom Beckenboden abgepumpt wird", erklärt der 49-jährige Schwimmmeister.

Er und seine Kollegen kümmern sich um mehr als die Badeaufsicht im Freibad. Neben dem großen Außen-, dem Lehrschwimm- und dem Kleinkindbecken gehören die technischen Anlagen unterhalb des Bades zu ihrem Einsatzbereich. Sie kontrollieren die monströsen Wasserfilter und die Dosieranlage für das im Bad benötigte Chlor. 1800 Gramm Chlor pro Stunde mischte die Anlage dem Schwimmbadwasser am Freitag bei. "Je nach Wetter und Auslastung des Bades schwankt der Wert", erklärt Kaldenpoth: "Die Sonne verzehrt Chlor." So wird bei sonnigem Wetter automatisiert mehr Chlor pro Stunde beigemischt als bei bewölkter Wetterlage.

Einmal im Jahr schließt die Römer-Therme für mehrere Wochen. "Dann findet unsere Grundreinigung statt", sagt Kaldenpoth. Das geschieht meistens vor den Osterferien und ist für dieses Jahr bereits erledigt. Der komplette Wasserkreislauf wird dann geleert und gereinigt. Jeden Tag werden zudem rund 15 000 bis 20 000 Liter aus dem Kreislauf ausgetauscht.

(NGZ)
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