Dormagen 15-jähriger Serientäter muss ins Gefängnis

Dormagen · Mit einem jugendlichen Intensivstraftäter aus Dormagen hat das Neusser Amtsgericht jetzt kurzen Prozess gemacht:Der 15-Jährige wurde nach einer Serie von Raubüberfällen, Körperverletzungsdelikten, Beleidigungen und Fällen von Hausfriedenbruch zu zwei Jahren Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt.

 Amtsgericht Neuss: 15-Järiger zu zwei Jahren Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt.

Amtsgericht Neuss: 15-Järiger zu zwei Jahren Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt.

Foto: Andreas Woitschützke

Experten hatten dem Jugendlichen im Prozess keine positive Sozialprognose attestiert — das Gericht sah deshalb keine Möglichkeit für eine Bewährungsstrafe. Zwischen September 2010 und Juli 2011 hatte sich eine Reihe von Straftaten angesammelt, die der junge Italiener auch einräumte. "Allerdings waren es Geständnisse ohne Reue und Einsicht", kritisierte Richter Heiner Cöllen in seiner Urteilsbegründung, "stattdessen wurden die Taten verharmlost. Der Angeklagte hat sogar erklärt, die Opfer hätten übertrieben." Bei den Opfern handelte es sich um völlig unbeteiligte Passanten, die Maurizio M. in Kaarst und Dormagen, aber auch in Lüneburg und dem niedersächsischen Uelzen angegriffen und ausgeraubt hatte.

Es waren aber auch Lehrer oder Mitschüler, die von dem 15-Jährigen attackiert und zum Teil schwer verletzt wurde. So erlitt ein Mitschüler einer Schule in Lüneburg einen Nasenbeinbruch, eine Mitschülerin aus Dormagen trug schwere Gesichtsverletzungen davon. Selbst von der Polizei konnte Maurizio M. nicht in Schach gehalten werden. Beamte beschimpfte der Angeklagte mehrfach als "Witzfiguren" oder "Scheiß-Bullen."

"Eine zweijährige Jugendstrafe ist angebracht, um den Angeklagten auf den rechten Weg zu bringen", waren sich Staatsanwaltschaft und Gericht einig, "eine entsprechende Erziehung durch Sozialarbeiter und Pädagogen ist dringend erforderlich."

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