Dormagen 13 Frischlinge tollen durch den Tannenbusch

Dormagen · Wer Tierbabys anschauen möchte, hat dazu im Wildpark Tannenbusch die Gelegenheit: Ziegen und Wildschweine haben Junge bekommen.

 Insgesamt 13 niedliche Frischlinge erkunden ihr Gehege. Die vor einer Woche geborenen jungen Wildschweine werden von ihren Müttern bewacht.

Insgesamt 13 niedliche Frischlinge erkunden ihr Gehege. Die vor einer Woche geborenen jungen Wildschweine werden von ihren Müttern bewacht.

Foto: Jazyk

Ganz leise schleicht sich der kleine Besucher an den Zaun, der die Zuschauer von den Tieren trennt. "Pssst, sei doch still", ruft er dann allerdings ziemlich laut. Denn Max (5) ist der Natur auf der Spur und will keinen Augenblick verpassen. Er hat gehört, dass es "kleine Wildschweine" im Tannenbusch geben soll.

Und so hat er sich mit seinem Opa auf den Weg in den Wildpark gemacht. Doch seine Geduld wird auf eine große Probe gestellt: Die beiden Bachen denken gar nicht daran, ihre Frischlinge den Besuchern so einfach zu präsentieren. Aber die Sonne und vielleicht auch die Neugier treibt die 13 Wildschweinchen, die vor knapp einer Woche geboren wurden, dann doch in die Nähe der begeisterten Besucher.

Und niedlich sind die Frischlinge: Sie tollen quiekend und schnaubend durchs Gehege, klar sind die typischen Längsstreifen auf ihrem schönen hellbraun gemusterten Fell zu erkennen. "Da hinten der ist besonders keck, den nenne ich Raser", hat Max beschlossen — ein paar Augenblicke später hatte "Raser" dann aber seinem Namen alle Ehre gemacht und sich unauffindbar unter seine Geschwister und andere Verwandten gemischt. So lange die Besucher weit entfernt sind, lassen die Mutter-Wildschweine es zu, dass sich die Frischlinge austoben. Das ändert sich dann jedoch, wenn sie Gefahr wittern, wie Ellen Peterburs, die Leiterin des Tierparks, erläutert: "Dann legen sie sich mit jedem Eindringling an — da sind sie nicht anders als Mütter bei uns Menschen: Sie passen auf ihre Kinder auf."

Da halten dann auch die Tierpfleger lieber Abstand und kontrollieren nur, ob alles beim Schwarzwild in Ordnung ist — gefüttert werden müssen die 13 Frischlinge der zwei Bachen auch nicht: Muttermilch ist die beste. Die Kontrolle ist jedoch nötig, wie Ellen Peterburs erklärt: "Ab und zu legen sich die Mütter auf ihre Jungen, da müssen wir dann zum Wohle der Frischlinge eingreifen." Aber meistens geht alles gut — und die Bachen haben ein gutes Gespür, wann es ihrer Rasselbande zu viel mit den Besuchern wird, dann ziehen sie sich in den Hintergrund ihres Geheges ins Unterholz zurück.

Klar, dass die Besucher dann enttäuscht sind. "Aber zum Glück kommen sie meistens wieder heraus, gerade weil die Kleinen neugierig sind", sagt die Tierpark-Leiterin: "Tierbabys sind einfach immer ein Anziehungspunkt, wir haben zurzeit auch Ziegen-Nachwuchs im Tannenbusch." Ellen Peterburs wird am Wochenende jetzt wieder mit einem Infostand im Tierpark vertreten sein, wenn es nicht zu stark regnet. Dann gibt es auch die plüschige Variante des Wildschweins zu kaufen: Das Maskottchen "Schorsch" ist als Schlüsselanhänger (2,50 Euro) und als Wildschwein-Stofftier in drei Größen (15 Zentimeter 5 Euro, 28 Zentimeter 7,50 Euro und 53 Zentimeter 20 Euro) erhältlich.

Doch nicht nur bei den Wildschweinen im Gehege gibt es Frischlinge, auch in der freien Natur. Wie Revierförster Theo Peters erklärt, werden die ersten Würfe im März/April erwartet. "Noch habe ich dieses Jahr keine Frischlinge im Wald gesehen, aber die ersten Tage nach der Geburt verbringen sie noch im Wurfkessel, wo sie von den Müttern gesäugt werden", sagt Peters. Da sie auch danach recht scheu sind, bekommen Spaziergänger sie im Wald eher selten zu sehen.

(NGZ/rl)
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