Wolfsrudel im Gebiet Schermbeck Streit geht weiter, Petition gestartet

Voerde/Kreis Wesel · Über 11.000 Menschen haben online gegen den Abschuss der Niederrheinwölfin „Gloria“ unterzeichnet. Unterdessen wehren die Grünen in Schermbeck sich gegen Vorwürfe, nachdem sie für eine Tötung eintreten.

 Wölfe - hier in einem Gehege in Niedersachsen (Symbolbild).

Wölfe - hier in einem Gehege in Niedersachsen (Symbolbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Von Voerde aus ist eine Online-Petition gegen die Tötung von Niederrhein-Wölfin „Gloria“ gestartet worden. Sie wurde über das Internetportal „Change.org“ erstellt und bis Neujahr über 11.000 Mal unterzeichnet. Sie richtet sich direkt gegen die Resolution des Rates der Gemeinde Schermbeck, der sich wie berichtet für den Abschuss der Wölfin ausgesprochen hat. „Es muss eine Koexistenz mit entsprechenden Schutzmaßnahmen für die Weidetiere möglich sein“, fordert die Petition.

Unterdessen wehren sich die Grünen in Schermbeck, die der Resolution ebenfalls zugestimmt haben, gegen die Kritik, die der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) daran geübt hat. „Unsere Zustimmung zur Resolution des Rates der Gemeinde Schermbeck ist das Ergebnis eines intensiven Abwägungsprozesses“, führt die Ratsfraktion der Partei aus.

Die Niederrhein-Wölfin habe Zäune von 1,20 Meter Höhe mehrfach überwunden „und wird dieses Verhalten an ihre Nachkommen weitergeben“, so die Grünen. „Für die artgerechte Weidehaltung auf unserem Gemeindegebiet bedeutet das dann zukünftig durchgehende Zaunhöhen von über 1,20 Meter. Nächtliches Aufstallen aller in Frage kommenden Beutetiere und für Hasen und Rehe der Verlust von zahlreichen Äsungsflächen, weil sie die größeren Höhen nicht überwinden können, sind die Folge des Verbleibs dieser übergriffigen Wölfin.“

Flächen, die nicht mehr beweidet würden, weil Schafhalter aufgäben, würden häufiger gedüngt und gemäht werden. Das beeinträchtige Niederwild und Bodenbrüter. „Nicht zuletzt wird auch der Naturschutz sich überlegen müssen, wie er den Erhalt von Naturschutzflächen, zum Beispiel Heide, gewährleisten will, wenn eine Beweidung nicht mehr stattfinden kann, weil Naturschutzgebiete nicht mit Zäunen von mehr als 1,20 Metern Höhe wolfssicher abgeschottet werden dürfen.“ Die Entnahme eines einzelnen Wolfs gefährde nicht den Fortbestand der Art, diene aber dem Naturschutz.

(szf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort