Wölfe unter Verdacht Pony im Kreis Wesel gerissen

Hünxe · Es deutet alles daraufhin, dass das Tier in Hünxe durch einen Biss in die Kehle getötet wurde. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das bereits der dritte Wolfsriss eines Ponys in NRW.

 Ein Wolf (Canis lupus) steht in einem Wildpark in seinem Gehege. (Archivfoto)

Ein Wolf (Canis lupus) steht in einem Wildpark in seinem Gehege. (Archivfoto)

Foto: dpa/Alexander Heinl

Wölfe im ersten Wolfsschutzgebiet von Nordrhein-Westfalen stehen im Verdacht, wieder ein Pony in Hünxe (Kreis Wesel) gerissen zu haben. Das tote Tier sei am Dienstagmittag entdeckt worden, teilte das NRW-Umweltministerium in Düsseldorf mit. Nach einer ersten Bewertung deuteten die Anzeichen darauf hin, dass es durch einen Biss in die Kehle getötet worden sei. Klarheit soll nun eine DNA-Untersuchung von Abstrichproben bringen.

Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) zeigte sich besorgt, „dass nach Schafen, die auf den Weiden geschützt werden müssen, jetzt offenbar auch einzelne Pferde angegriffen werden“. Wenn sich der Verdacht bestätigen sollte, wäre es bereits der dritte Wolfsriss eines Ponys in NRW.

Sobald die Ergebnisse der DNA-Analyse vorlägen, müsse die Lage neu bewertet werden, sagte die Politikerin. Wenn die bereits in der Vergangenheit auffällig gewordene Wölfin Gloria an dem Vorfall beteiligt gewesen sein sollte und die Gefahr bestehe, dass verstärkt Pferde Opfer von Übergriffen würden, sei die Frage einer Entnahme - also letztlich einer Tötung des Tieres - „erneut zu stellen“. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hatte erst im Frühjahr den Antrag eines Schäfers, das Raubtier als Problemwolf zu töten, abgewiesen.

Heinen-Esser kündigte an, die Förderrichtlinie und damit verbundene Unterstützungsleistungen auch auf Pferdehalter auszuweiten. Sie empfahl, einzelne kleinere Pferde - sofern logistisch möglich - nicht über Nacht auf ungeschützten Weiden zu lassen.

Schermbeck am unteren Niederrhein wurde im Oktober 2018 als erstes Wolfsgebiet in NRW ausgewiesen. Aktuell sind dort zwei Erwachsene Tiere mit ihren Welpen nachgewiesen.

(chal/dpa)
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