Dinslaken Wo Hiesfeld der Schuh drückt

Dinslaken · Bei der Bürgerversammlung im evangelischen Gemeindehaus hörte sich Bürgermeister Dr. Michael Heidinger die Probleme der Hiesfelder an. Hauptsorge: Die Nahversorgung bricht weg, beginnend mit dem Aldi-Umzug.

 Viele Hiesfelder waren zur Bürgerversammlung ins Gemeindehaus gekommen, und sie konfrontierten Dinslakens Verwaltungsspitze mit vielen Wünschen.

Viele Hiesfelder waren zur Bürgerversammlung ins Gemeindehaus gekommen, und sie konfrontierten Dinslakens Verwaltungsspitze mit vielen Wünschen.

Foto: Jörg Kazur

Mit einem Satz brachte Ekkehard Hoch, der stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft Hiesfeld, die Problematik auf den Punkt: "Aldi war der Hauptmagnet für Hiesfeld und der Wegzug sorgt für eine Verarmung des Stadtteils." Zugleich verwies er darauf, dass in anderen Stadtteilen — gerade in der Innenstadt und auf dem Lohberger Zechengelände — einiges mehr passiere, als rund um den Jahnplatz. Konkurrenzdenken zwischen den unterschiedlichen Orten? Für Dr. Michael Heidinger der falsche Weg.

"Meine Vision ist ein Dinslaken mit starken Stadtteilen, die gemeinsam arbeiten", erklärte der Bürgermeister. Außerdem seien die Dinge, die in der Innenstadt und auf dem Zechengelände passieren, wichtig für das gesamte Stadtgebiet. "Nur wenn Menschen nach Dinslaken kommen, können sie auch nach Hiesfeld gelangen", sagte er. Die Einwohner des Mühlen-Dorfs quittierten diese Aussage mit einem eher ablehnenden Raunen.

Einzelhandel und Erneuerungen

Zum Wegzug von Aldi führte der Bürgermeister an, dass man gerade über ein neues Einzelhandelskonzept diskutiere, das im Dezember beschlossen werden soll. "Wir können Unternehmen nicht zwingen, in Hiesfeld zu investieren. Aber mit dem Einzelhandelskonzept können wir verhindern, dass sie sich dort ansiedeln, wo wir sie nicht haben wollen", sagte Heidinger. Wegen eines zu allgemein formulierten Konzeptes war dieses, so Heidinger, im Fall Aldi in Hiesfeld nicht gelungen.

Der Bürgermeister versicherte den Hiesfeldern, dass ihr Stadtteil nicht das vergessene Stiefkind der Verwaltung sei.

"Ich denke, es gibt viele Dinge, die wir in Hiesfeld machen können und einige davon werden in naher Zukunft angepackt", sagte er. Der Kämmerer und Technische Dezernent Dr. Thomas Palotz führte die Erneuerung der Hügelstraße, den Austausch der Straßenbeleuchtung auf der Sterkrader Straße und einige weitere Maßnahmen an, um die Bestrebungen der Verwaltung zu verdeutlichen, für alle Bürger der Stadt da zu sein.

Fast alle Anfragen der rund 160 Bürger, die gekommen waren, wurden vom Duo aus der Verwaltung beantwortet. Oft taten sie es mit dem Versprechen, sich um die Anliegen zu kümmern, allerdings auch mit dem Verweis darauf, dass bei klammen kommunalen Kassen nicht alles sofort zu regeln sei. Eine Bürgerversammlung soll es in Hiesfeld ab jetzt regelmäßig geben. "Ich komme immer gerne zu solchen Veranstaltungen", sagte Heidinger. "Schließlich lässt sich eine Stadt nur mit den Bürgern gestalten."

(RP/rl)
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