Dinslaken Witzige Sprachspiele im Blumendesign

Dinslaken · Jürgen von der Lippe ist ein Alleinunterhalter, wie er im Buche steht. In der Kathrin-Türks-Halle sorgte er mit seinem Programm "Wie soll ich sagen. . . ?" mit Kalauern, Publikumsspielen und witzigen Liedern für reichlich Lacher.

Jürgen von der Lippe ist nicht nur ein Meister des Wortes. Er kennt sich auch in der Modewelt aus. "Das florale Design wird sich bis zum nächsten Jahr halten", ist er sich sicher.

Jürgen von der Lippe ist nicht nur ein Meister des Wortes. Er kennt sich auch in der Modewelt aus. "Das florale Design wird sich bis zum nächsten Jahr halten", ist er sich sicher.

Foto: Martin Büttner

Selbstverständlich bekommt Jürgen von der Lippe den Beifall von einem stehenden Publikum spendiert — allerdings schon, bevor er mit seinem Programm überhaupt begonnen hat. Von der Bühne dirigiert er die Gäste im Saal der Kathrin-Türks-Halle. Aufstehen und, je nach Geburtdatum, eine bestimmte Handhaltung einnehmen. Smartphone-Foto von der Bühne. Fertig.

"Das lade ich gleich bei Facebook hoch und schreibe dran: Auch in Dinslaken Standing Ovations", erklärt von der Lippe und hat damit das Publikum schon auf seiner Seite. Auch seinen auffälligen Geschmack in Sachen Hemden (dieses Mal in Blumenoptik) rechtfertigt er schnell: "Das florale Design wird sich bis zum nächsten Jahr halten, habe ich in einer Modezeitschrift gelesen." Von der Lippe liegt halt im Trend.

Das Thema des Abends ist Kommunikation. Die Sprache eines Menschen, so der Comedian, sei von seinem Beruf abhängig. Beim Vergleich zwischen Bär und Frosch unterscheide der Biologe zwischen Säugetier und Amphibie. "Der Metzger würde sagen, am Bär wäre mehr Fleisch dran. Und ein Innenarchitekt stellt fest, dass sich eine Froschhaut vor dem Kamin weniger eindrucksvoll macht", führt Jürgen von der Lippe aus.

Natürlich ist auch die Kommunikation zwischen Mann und Frau ein Thema. Während Frauen sich nicht deutlich mitzuteilen wüssten, könnten Männer sich mit dem Satz "Geht mir genau so" einiges an Leid ersparen. Fazit: "Es wird allgemein zu viel geredet."

Aber da wäre ja noch mehr aus dem Alltagsleben zu kommentieren. Jürgen von der Lippe ist ein scharfer Beobachter, dem nahezu in jeder Situation etwas einfällt. Rollenspiele im Schlafzimmer? "Soll ich mir ein Batman-Kostüm anziehen und vom Schrank springen", fragt er seine Frau, als die ihm einen solchen Vorschlag macht.

Musik gehört zu den Auftritten natürlich auch dazu. Lieder, begleitet von seinem Gitarrenspiel, deren Texte immer mit einer Pointe enden, und schon zwischendurch das Publikum zum Lachen bringen. Dazu Gesangseinlagen mit den Stimmen von Howard Carpendale, Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Udo Lindenberg, die Jürgen von der Lippe nahezu perfekt imitiert.

Überhaupt zeigt sich der Alleinunterhalter wandlungsfähig, macht im Rocker-Outfit als "Kummerkasten-Kalle" die Bühne unsicher und erteilt Ratschläge. Erste Worte zur Mutter der eigenen Freundin bei Jugendlichen? "Wie fühlt sich das an: Sexsymbol mit so einer hässlichen Tochter?"

Zwischendurch holt sich Jürgen von der Lippe auch noch Zuschauer auf die Bühne, um mit ihnen etwas zu spielen. Poker mit hüfthohen Karten oder Musikstücke raten stehen auf dem Programm. Unterhaltsam und manchmal zum Schreien komisch — wie von der Lippes gesamter Auftritt.

(fla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort