Dinslaken Wird 2010 alles anders?

Dinslaken · Mit dem Jahreswechsel wollen viele Dinslakener ihr Leben umkrempeln. Gesündere Ernährung und mehr Sport sind dabei die Klassiker unter den guten Vorsätzen. Aber es gibt auch viele Wünsche für 2010.

Mit dem neuen Jahr hat für viele Dinslakener ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Zumindest theoretisch. Denn wie in jedem Jahr sind die guten Vorsätze zumeist hoch gesteckt. "Ich habe mir fest vorgenommen, 2010 gesünder zu leben", sagt Hans Friedmann mit dem Brustton der Überzeugung. Der 63-jährige Dinslakener hat seinen ehrgeizigen Plan bereits im Vorhinein gut durchdacht, damit der Wille zur Besserung von Dauer ist. "Ich möchte meine Ernährung deutlich umstellen. Und im Fitnessstudio war ich auch schon. Man muss sich manchmal einfach dazu zwingen, wieder auf Touren zu kommen. Ob man das immer durchhält, ist eine andere Frage, aber der Wille muss einfach da sein." Seine Frau Renate Friedmann hat zwar angekündigt, bei Fitness und gesunder Ernährung mitzumachen, sieht die ganze Angelegenheit aber eher mit einem Augenzwinkern. Ihr Mann jedoch versprüht tatsächlich Tatendrang. "Im vergangenen Jahr hatten wir uns vorgenommen, mehr zu reisen und waren 2009 tatsächlich schon dreimal im Ausland. Es kann also durchaus was werden mit den guten Vorsätzen", ist sich der Dinslakener sicher.

Ganz anders beurteilt Familienvater Thomas Hübinger den Willen zur Läuterung. "Ich halte nichts davon, sich zwanghaft an ein bestimmtes Datum zu klammern, wenn es darum geht, schlechte Angewohnheiten abzulegen", sagt der Dinslakener. "Wenn ich das Gefühl habe, ich muss etwas in meinem Leben ändern, dann kann ich damit genausogut am 13. Februar anfangen." Das Datum sei meist bloß Selbstbetrug. "Das ist wie mit den Ehen, die zwanghaft am 8.8.08. geschlossen werden — die haben auch keine besseren Chancen als andere", lacht er. Wünsche jedoch hat auch Thomas Hübinger für das neue Jahr. "Gesundheit, natürlich, und dass 2010 ein bisschen besser zu uns ist als 2009. Immerhin kriegen wir ab Januar mehr Kindergeld; das ist ja schon mal was", sagt er. Sein Sohn Mattia hat ebenfalls einen Wunsch: "Dass die Müllabfuhr ganz oft kommt." Sein Vater lacht. "Er ist ganz verrückt nach den Männern in Orange."

Ahsen Saritas hat recht bescheidene Wünsche: "Pinkfarbene Strähnchen in den Haaren hätte ich gerne", sagt sie. Dafür wäre die Siebenjährige auch bereit, ihrer Mama Güslüm Saritas öfter im Haushalt zu helfen. Die wünscht sich für 2010 eigentlich nur eines: eine neue Arbeit als Verkäuferin. "Und dass die Kosten für Strom und Wasser nicht noch weiter steigen."

Mehr Verbesserung in zwischenmenschlichen Bereich erhoffen sich Christel König und Axel Bauhaus von 2010. "Mehr Zeit füreinander, mehr Freundlichkeit unter den Menschen, Rücksichtnahme und weniger Egoismus", fasst Axel Bauhaus seine Wünsche zusammen. Die beiden Dinslakener, die seit einem Jahr selbstständig arbeiten, hoffen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise ihrem Unternehmen auch weiterhin keine größeren Schäden zufügt. "Generell sollten wir daran arbeiten, dass das Gefälle zwischen Arm und Reich nicht noch größer wird", finden sie.

(RP)
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