Voerde „Wir kaufen anders ein als vorher“

Voerde · Angesichts einer Teuerung von 3,3 Prozent stöhnen immer mehr Bürger beim Einkauf. Vor allem Familien sind von den Preisanstiegen stark betroffen. Auch Andrea Wagner und Christian Schepers merken, dass am Monatsende weniger Geld übrig bleibt. Beklagen möchten sie sich dennoch nicht.

Im März nahm die Inflationsrate in Deutschland erstmals die Drei-Prozent-Hürde, im Juli ist mit 3,3 Prozent der bisherige Höchststand erreicht. Besonders bei Lebensmitteln und Getränken liegt die gefühlte Preissteigerung jedoch deutlich höher. Tatsächlich stieg etwa der Preis für deutsche Markenbutter allein im vergangenen Jahr um über 45 Prozent. Es verteuerten sich Nahrungsmittel im allgemeinen um über sieben Prozent und alkoholfreie Getränke um etwa zehn Prozent. Damit werden Einkäufe zu einer immer größeren finanziellen Belastung, vor allem für Familien.

Die Teuerung ist spürbar

„Ja, wir kommen mit unserem Geld aus“, hört man daher nicht mehr so oft, wohl aber von der Voerderin Andrea Wagner nach einem Einkauf mit ihrem Mann Christian Schepers und Sohn Tom. Ihre Aussage will Wagner aber keinesfalls missverstanden wissen, denn spürbar „ist die hohe Inflationsrate in jedem Fall“. So verzichtet das Paar zwar auf keine bestimmten Produkte, räumt aber ein, dass sie anders als früher und vor allem bewusster einkaufen. „Wir suchen im Laden teilweise nach günstigeren Waren oder fahren für ein bestimmtes Produkt zu einem anderen Geschäft“, sagt Andrea Wagner. Außerdem geben sie das Geld nicht mehr so locker aus. „Man fragt sich jetzt schon mal schneller, ob man das zehnte Paar Schuhe oder die achte Handtasche wirklich braucht, oder die vorhandenen Dinge nicht doch ausreichen“, so Wagner. „Aber ein wirklicher, bewusster Verzicht auf etwas ist das ja nicht“, ergänzt ihr Mann Christian Schepers.

Vorrat anlegen

Prospekte durchforstet das Paar nicht gezielt nach Sonderangeboten. Wenn es aber im Supermarkt Waren günstiger gibt – etwa lang haltbare Babyprodukte für Sohn Tom – greifen Schepers und Wagner auch in größeren Mengen zu. Neben den Lebensmitteln sind Christian Schepers vor allem die Energie- und Benzinkosten ein Dorn im Auge. In diesen Bereich ist für ihn der Preisanstieg am deutlichsten spürbar. Dass die Preise in hier irgendwann wieder fallen, glaubt das Paar nicht. Dennoch möchte sich der Familienvater nicht über den Kostenanstieg beklagen. „Es ist ja nicht so, dass wir mit unserem Geld nicht auskommen“, betont auch Schepers. Belastet wird die Familienkasse dennoch stärker als früher. „Am Ende des Monats ist deutlich spürbar, dass vor allem in den letzten ein, zwei Jahren alles teurer geworden ist“, so Andrea Wagner. Die Folge: „Es ist einfach weniger Geld übrig.“

(RP)
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