Dinslaken Werbung für Schulsozialarbeit

Dinslaken · Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte "Bildungs- und Teilhabepaket" klingt nicht nur kompliziert, sondern ist es auch. Eine Säule des Pakets aber entpuppt sich als Erfolgsmodell: die Schulsozialarbeit.

 Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann (3.v.r.) sowie Annete Berger und Michael Ahls (v.r.) von der Stadtverwaltung im Gespräch mit Trägervertretern und Schulsozialarbeitern (v.l.): Reiner Freikamp, Susanne Grabo (Kinderschutzbund), Sandra Jeltsch, Stephanie Bußmann (Caritas), Ellen Schulze (Johanniter) sowie Angelika Oppat-Balding und Angela Heuwing (Internationaler Bund)

Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann (3.v.r.) sowie Annete Berger und Michael Ahls (v.r.) von der Stadtverwaltung im Gespräch mit Trägervertretern und Schulsozialarbeitern (v.l.): Reiner Freikamp, Susanne Grabo (Kinderschutzbund), Sandra Jeltsch, Stephanie Bußmann (Caritas), Ellen Schulze (Johanniter) sowie Angelika Oppat-Balding und Angela Heuwing (Internationaler Bund)

Foto: Büttner

Mit dem Bildungspaket wollte Bundessozialministerin Ursula von der Leyen dafür sorgen, dass Kinder aus finanzschwachen Familien bessere Bildungschancen bekommen und mehr Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Bezuschusst werden so unterschiedliche Dinge wie Mittagessen, Vereins- oder Musikschulbeiträge, Lernhilfe.

Doch die Wege, an die Zuschüsse zu kommen, sind bürokratisch arg verschlungen. Dass das Geld längst nicht alle erreicht, die es erreichen sollte, machten ein paar Zahlen deutlich, die Dinslakens Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann gestern nannte. Für 946 Kinder sind bislang Anträge gestellt worden. Das aber sind nur 54 Prozent der Antragsberechtigten. Im Durchschnitt des Kreises Wesel liegt diese Quote sogar nur bei 48 Prozent. Angesichts dieser Zahlen sind Zweifel daran, ob das Bildungspaket tatsächlich ein Erfolgsmodell ist, nur allzu berechtigt.

Förderung zunächst begrenzt

In einem Bereich allerdings funktioniert es bestens — bei der Schulsozialarbeit. Mit 300 000 Euro jährlich aus dem Bildungspaket wird in Dinslaken die Schulsozialarbeit an den zehn Grundschulen — Träger sind in diesem Fall der Caritasverband, die Johanniter und der Internationale Bund — und an der neuen Sekundarschule, an der der Kinderschutzbund die Sozialarbeit organisiert, unterstützt.

Der Rat hat das Konzept Ende vergangenen Jahres beschlossen, im Frühjahr hat die Arbeit an den Schulen begonnen. Gestern nun hatte sich die Schuldezernentin mit Trägervertretern und Schulsozialarbeitern getroffen, um über Erfolge zu berichten — und um dafür zu werben, dass diese Arbeit an den Schulen von Dauer sein muss. Denn die Förderung des Bundes ist bis Ende 2013 begrenzt. Aus städtischen Mitteln wird sich das Angebot danach kaum weiter finanzieren lassen.

Daran aber, dass sie notwendig ist, ließ Christa Jahnke-Horstmann keinen Zweifel, und das machten auch die Berichte der Schulsozialarbeiterinnen deutlich. Ihre Hilfe wird vielfältig gebraucht und gesucht — von Schülern, Eltern und Lehrern.

Sie reicht von der Unterstützung von Kindern in Einzelfällen über die Arbeit mit den Eltern bis zur allgemeinen Beratung. Dabei geht es dann nicht nur darum, welche Möglichkeiten der Förderung das Bildungspaket eröffnet, sondern grundsätzlich um alle erreichbaren Unterstützungsmöglichkeiten, wie sie beispielsweise die verschiedenen Träger aber auch die Jugendhilfe bieten.

(RP)
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