Dinslaken Wenn der Spargel lockt

Dinslaken · Reportage am Montag Pünktlich zum Höhepunkt der Spargelsaison fand an diesem Wochenende der Bauernmarkt auf dem Schulte-Drevenacks Hof statt und bot den Gästen allerhand rund um das weiße Edelgemüse.

Hünxe-Drevenack „Spargelstechen ist immer noch Handarbeit, da wurde noch keine vernünftige Maschine für erfunden“, erklärt Walter Buchmann. Bei der Führung über das Gelände des Schulte-Drevenack-Hofs an der Dinslakener Straße erklärt er den Interessierten Besuchern des Bauernmarktes allerhand Wissenswertes über die Anpflanzung und das Ernten der hofeigenen Produkte. Besonders interessieren die Gäste sich natürlich für den Spargel, denn auf diesem kostbaren Gemüse liegt an diesem Wochenende das Hauptaugenmerk.

Keine Feiertage in der Saison

Walter Buchmann kennt sich aus, denn vor 20 Jahren hat er zusammen mit seiner Frau das erste Mal Spargel auf den Feldern rund um den Hof angepflanzt. Er weiß, wie anstrengend die Arbeit mit dem Edelgemüse ist. „Damals musste ich aufhören, zum Schützenfest zu gehen. Mitten in der Spargelsaison kann man sich keine Feiertage erlauben.“ Doch nicht nur die zeitaufwändige Ernte macht den Spargel so besonders, wie Buchmann erklärt: „Auf einem Feld kann man nur zehn Jahre lang Spargel anpflanzen. Danach ist der Boden praktisch nicht mehr zu gebrauchen.“ Einen Verwendungszweck für die ehemaligen Spargelfelder haben die Buchmanns jedoch gefunden. Stolz präsentiert der Landwirt seine Apfelbäume, denen der karge Boden offensichtlich wenig zu schaffen macht: „Man muss sich als Landwirt eben immer was einfallen lassen“

Auch auf das, was nach dem Spargelstechen kommt, dürfen die Besucher einen Blick werfen. Die computergestützte Sortiermaschine ordnet die weißen Stangen mittels Bilderkennungssoftware der richtigen Größenklasse zu. Doch auch hier sind viele Arbeiter erforderlich, um die Sortierung nachzukontrollieren und die Kisten von einer Station zur nächsten zu tragen. Diejenigen, die nicht nur wissen möchten, wo der Spargel herkommt, genießen in der zur Cafeteria umfunktionierten Scheune den klassischen Spargelteller mit Schinken und Kartoffeln. Aber auch abseits vom Edelgemüse bietet der bei sommerlichem Wetter gut besuchte Bauernmarkt den Gästen eine Vielzahl an Verkaufsständen, an denen neugierig gestöbert und auch geschlemmt wird. Die jungen Besuchern haben ebenfalls ihren Spaß beim Spielen auf der Hüpfburg oder bei der rasanten Treckerfahrt über die Felder. Die, die es etwas ruhiger mögen, nehmen stattdessen die Pferdekutsche oder streicheln Ponys, Kaninchen und frisch geschlüpfte Hühnerküken. Für die Landmaschinenfans gibt es einerseits klassische Traktoren in voller Größe zu bewundern, andererseits präsentieren Modellbauer ihre kräftigen, selbst gebauten Mini-Maschinen.

Informieren über die Arbeit

Dirk Buchmann, der in Nachfolge seines Vaters Walter inzwischen den Schulte-Drevenacks Hof führt, möchte mit dem alljährlichen Bauernmarkt und Spargeltag nicht nur eine schöne Wochenendattraktion für Jung und Alt bieten, sondern auch über die Arbeit auf dem Hof aufklären: „Wir wollen den Leuten zum Beispiel zeigen, warum Spargel mehr kostet als andere Gemüse. Da steckt eben eine ganze Menge dahinter.“

(RP)
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