Dinslaken Wanderausstellung im Vinzenz: Wege aus der Depression

Dinslaken · Das Licht am Ende des Tunnels - ein Waldszene aus einem Rohr, einer Rundung heraus fotografiert - eines der Fotos aus der Ausstellung "Wege aus der Depression", die seit gestern im Clemenshaus des Sankt-Vinzenz-Hospitals zu sehen ist. Den ureigenen Weg aus der Depression finden, das ist gar nicht so einfach, das wissen auch die Helfer aus dem Bündnis gegen Depression, das 2013 im Kreis Wesel gegründet wurde und zu denen auch die Psychiatrische Abteilung des katholischen Krankenhauses in Dinslaken gehört.

Noch schwerer aber ist es, die Depression für sich zu akzeptieren, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Denn die Diagnose Depression ist immer noch mit einem Stigma behaftet, dabei sei sie eine Krankheit wie jede andere und kann auch dementsprechend behandelt werden, so die Chefärztin der Psychiatrie Dr. Barbara Florange. Eine Depression kann jeden treffen, auch die, die gerade noch ein starker Mittelpunkt ihrer Gesellschaft waren. Der Tod zweier ihr nahe stehender Menschen habe das Gefühl des Unwohlseins bei ihr ausgelöst, erzählt eine Betroffene während der Ausstellungseröffnung am gestrigen Nachmittag. Ein Kreislaufkollaps während des Einkaufens löste Angstzustände aus, die sich weiter vermehrten, Herzrasen, Beklemmung - eine Odyssee durch Arztpraxen und Kliniken begann.

Daneben das Gefühl, das kann nicht nur organischen Ursprungs sein. Dann endlich die Therapie, in der sie sich ihrer Panik, ihrer Angst, ihrer Situation stellen musste, in langen Gesprächen, in Selbstbeobachtung.

Den Mut zu fassen und sich in eine Behandlung zu begeben, sei das wichtigste, darauf wies noch einmal Chefärztin Dr. Barbara Florange hin. Und räumt zugleich mit einer Mär auf: "Wir sperren niemanden weg." Eine Behandlungsstrategie würde zusammen mit dem Patienten erarbeitet.

(big)
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