Hünxe Von Leitungswasser bis Luxussprudel

Hünxe · Zur Wasser-Verkostung hatten die Gemeindewerke Hünxe eingeladen. Tester verglichen das hauseigene Produkt mit Mineral-, Tafel- und Heilwasser. Mit dabei die Marke "Bling h2o" aus den USA für 66 Euro pro Liter.

 Besondere Verkostung: Bürgermeister Hermann Hansen (rechts, stehend) probierte gemeinsam mit den anderen Testern die unterschiedlichen Wassersorten.

Besondere Verkostung: Bürgermeister Hermann Hansen (rechts, stehend) probierte gemeinsam mit den anderen Testern die unterschiedlichen Wassersorten.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Die gut 20 Probanden sitzen an den Tischen in den Räumen der Gemeindewerke Hünxe. Jeder hat sieben Gläser mit Wasser zum Probieren vor sich. "Bei Autos gibt es auch Preisunterschiede, vom Gebrauchtwagen für 1000 Euro bis zum Sportwagen für eine Million. Beim Wasser haben wir noch deutlichere Preisunterschiede", erklärt Dr. Uwe Pöhls vom Institut für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung aus Neuss, das die Verkostung in Hünxe durchführt.

Und damit hat er überraschenderweise recht: Während das Leitungswasser nur 0,2 Cent pro Liter kostet, ist das teuerste Trinkwasser auf dem Probiertablett mit 66 Euro pro Liter 33 000 Mal so teuer. "Das Wasser der Marke Bling h2o ist das teuerste der Welt und wurde extra für Hollywood-Stars entwickelt, die sich damit am Filmset schmücken wollen", berichtet Pöhls.

Welches Wasser in welchem Glas steckt, erfahren die Tester natürlich nicht. Nur Zahlen sind auf den Gläsern zu lesen. Der Inhalt, neben Leitungswasser aus Hünxe und dem Luxuswasser aus den USA: verschiedene Wassersorten vom Mineralwasser aus dem Supermarkt bis hin zum Luxusprodukt von den Fidschi-Inseln. Natürlich alles ohne Kohlensäure. Hier zählt der reine Wassergeschmack. Und was diesen angeht, lassen sich die unterschiedlichen Sorten nur schwerlich voneinander trennen. "Ich habe da gerade wirklich kaum einen Unterschied feststellen können", verrät Christa Gade aus Hünxe. "Für mich schmeckte das alles gleich." Sie selbst trinkt immer Leitungswasser und hat auch schon versucht, einen Nachbarn vom Getränk aus dem Wasserhahn zu überzeugen. "Dann muss man nicht immer die teuren Flaschen kaufen oder die schweren Kästen durch die Gegend tragen", erklärt sie. Sie hofft, dass der Test die Qualität des Hünxer Kranwassers bestätigt — und damit auch ihre Trinkgewohnheit.

"Wir haben immer gesagt, dass wir hervorragendes Wasser haben", sagt Bürgermeister Hermann Hansen, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeindewerke. "Ich glaube nicht, dass es sich hinter den teuren Wässern verstecken muss."

Eine Testerin verrät: "Mir hat die Nummer Drei am besten geschmeckt und die Nummer Sieben nicht so gut." Ein Ergebnis, das die Gemeindebetriebe freut, handelte es sich bei der Nummer Drei doch um das Wasser aus der eigenen Leitung und beim letzten Getränk um das amerikanische Luxusprodukt. "Wir haben diese Tests schon weiträumig durchgeführt, und bisher hat sich das jeweilige Leitungswasser immer ganz gut geschlagen", sagt Dr. Uwe Pöhls. Das Hünxer sogar mehr als gut (siehe Info-Box).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort