Voerde/Tumbes Von der Schulbank aus in Richtung Südamerika

Voerde/Tumbes · Nach 13 Jahren in der Schule wollte Vanessa Thomas etwas von der Welt sehen. Die Abiturientin macht sich am 6. August für elf Monate auf nach Peru, um dort in einer Schule Entwicklungshilfe zu leisten.

 Vanessa Thomas geht für knapp ein Jahr nach Peru, von wo aus sie regelmäßig in der Rheinischen Post berichten wird.

Vanessa Thomas geht für knapp ein Jahr nach Peru, von wo aus sie regelmäßig in der Rheinischen Post berichten wird.

Foto: Martin Büttner

Das Fernweh hat Vanessa Thomas schon gepackt. Am 6. August wird sie in ein Flugzeug steigen, dann zwei Stunden in Richtung Madrid fliegen und von dort aus sieben Stunden in die peruanische Hauptstadt Lima. "Wie es dann weitergeht, weiß ich noch nicht. Entweder geht es mit dem Flugzeug nach Tumbes oder ich muss 14 Stunden mit dem Bus weiterfahren", sagt die 19-Jährige aus Voerde. Nach ihrem Abitur wollte sie nicht nur etwas von der Welt sehen, sondern dazu auch etwas Sinnvolles machen. "Deswegen habe ich mich für die Entwicklungshilfe entschieden und dazu muss man in ein Entwicklungsland", erklärt sie.

Elf Monate wird sie in der peruanischen Stadt Tumbes verbringen, die ganz im Norden des Landes an der Grenze zu Ecuador liegt. Die Stadt hat etwa 92 000 Einwohner. "Hier in Deutschland wäre das eine normale Stadt – für peruanische Verhältnisse ist das schon eine Großstadt", sagt die junge Frau aus Voerde. Der staatlich geförderte Freiwilligendienst "weltwärts" ermöglicht ihr den Aufenthalt im Ausland. "Ich hoffe, die Kultur des Landes kennen zu lernen und ganz viele neue Erfahrungen zu sammeln", sagt die 19-Jährige über ihre Hoffnungen im Bezug auf den Aufenthalt im Peru.

Eine Ferienreise nach Südamerika wird das allerdings nicht, denn schließlich wird Vanessa Thomas in Peru auch arbeiten. "Ich werde an einer Schule für sozial benachteiligte Kinder unterrichten, und zwar Englisch, Kunst, Musik und Sport", erzählt die 19-Jährige. Sie freut sich schon auf die Aufgabe in dem südamerikanischen Land und hat auch einige ganz eigene Pläne für ihren Aufenthalt dort. "Ich dachte mir, ich könnte an der Schule einen Chor aufbauen. In diesem Bereich habe ich Erfahrung, und es würde den Zusammenhalt der Schüler fördern", sagt sie. Als Sängerin ist Vanessa Thomas selbst im Schulchor der Waldorfschule, im Kirchenchor, einem Gospelchor und einem Jugendchor aktiv gewesen.

Außerdem fände sie es schön, wenn sie in Peru auch als Pfadfinderin wirken könnte. "Ich bin seit meiner Kindheit bei den Pfadfindern. Ich weiß, dass es in Lima welche gibt – vielleicht auch in Tumbes."

Für ihre Reise in ein Entwicklungsland kam für die 19-Jährige eigentlich nur Südamerika in Frage. "Nach Afrika wollte ich nicht so gerne und in Asien hätte ich vor einer Sprachbarriere gestanden. Zu romanischen Sprachen wie Spanisch habe ich einen guten Zugang", sagt die Schülerin.

Allerdings hat sie in den vergangenen Monaten vor allem Französisch für ihre Abiturprüfungen gelernt. "Ich werde mein Spanisch noch mal auffrischen müssen, bevor die Reise losgeht", sagt sie.

Wie es ihr in Peru ergeht, können die Leser der Rheinischen Post mitverfolgen. Vanessa Thomas wird regelmäßig von den Erlebnissen und Erfahrungen während ihres elfmonatigen Aufenthaltes im südamerikanischen Land berichten.

(RP)
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