Flüchtlingsunterbringung Voerde will Dinslakener Häuser nicht

Voerde/Dinslaken · Die Caritas hat der Stadt Materialien zum Bau von Holzhäusern zur Flüchtlingsunterbringung angeboten. Die Kommune will das Angebot nicht annehmen, weil diese Unterkünfte sich nicht für den Standort Schwanenstraße eignen würden.

Noch ist keine Entscheidung gefallen, welche Art von Unterkünften, in denen Voerde Platz zur Unterbringung von 64 Flüchtlingen schaffen will, auf dem städtischen Grundstück an der Schwanenstraße entstehen soll. Den Grundsatzbeschluss fasste der Stadtrat im Juli des vergangenen Jahres. Die Verwaltung hat inzwischen neue Angebote geprüft, nachdem eine Ausschreibung über die Anschaffung von Container-Wohnmodulen wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben werden musste.

Eines der beiden Angebote stammt von der Stadt Hamminkeln. Sie hat neuwertige Mobilheime abzugeben, die zur Unterbringung von Flüchtlingen gedacht sind. Sie wurden in Holzbauweise hergestellt und sind komplett ausgestattete Wohnmodule, die in Hamminkeln nicht mehr benötigt werden, da dort aktuell Überkapazitäten vorhanden sind, dieser Wohnraum für Flüchtlinge nicht mehr benötigt wird. Die Hamminkelner Wohnmodule würden ausreichen, dass Voerde seinen Bedarf decken kann. Für das Hamminkelner Angebot spricht, dass die Kosten deutlich unter denen liegen, die für klassische Wohncontainer anfallen. Die Module sind transportabel, kurzfristig verfügbar und bereits ausgestattet. Es gibt zwei Typen, die sich für die Unterbringung von vier beziehungsweise sechs Personen eignen und jeweils über ein eigenes Bad verfügen. Zwei Module können gekoppelt und gemeinsam aufgestellt werden.

Geprüft wurde von der Voerder Verwaltung zudem ein Angebot des Caritasverbandes. Der hat Materialien zur Errichtung von Holzhäusern abzugeben, die ursprünglich in Dinslaken zur Unterbringung von Flüchtlingen errichtet werden sollten. In Dinslaken kümmert sich die Caritas im Auftrag der Stadt um die Flüchtlinge. Der Verband erhielt von der Kommune den Auftrag, neuen Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen. Als die Flüchtlingszahlen zurückgegangen waren, kam es zu einem Umdenken bei der Verwaltung, der Rat schloss sich der Ansicht an, dass fünf weitere Häuser nicht gebaut werden sollten. Als diese Entscheidung fiel, waren bereits Bauaufträge durch die Caritas vergeben worden, und die beauftragten Firmen hatten schon Material geordert, das nun nicht mehr für das Ursprungsprojekt benötigt wird. Um den Firmen zu helfen, damit diese nicht auf dem Material sitzen bleiben, hat die Caritas nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten gesucht, wie Caritasdirektor Michael van Meerbeck gestern auf Anfrage erklärte. Die Voerder Verwaltung prüfte das Angebot, besichtigte baugleiche Häuser in Dinslaken und entschied sich dagegen, es anzunehmen. "Leider kriegen wir die Aufträge, um die wir uns bemüht haben, von Voerde nicht", bedauerte van Meerbeck. "Wir versuchen weiterhin, dort, wo wir selber bauen, unsere Firmen einzubinden." Gegen die Häuser, die mit dem Material aus Dinslaken errichtet werden können, spricht aus Voerder Sicht neben den Kosten, dass die Anordnung der Räume (ein Gebäudekomplex verfügt über 30 Plätze), der Ausbaustandard und die Beständigkeit des Objekts als nicht optimal für eine Aufstellung in Nachbarschaft zur bestehenden Wohnbebauung angesehen werden.

(hsd)
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