Voerde Voerde will besten Plan fürs Rheindorf

Voerde · In Götterswickerhamm geht es neben dem Deichbau um städtebauliche und infrastrukturelle Projekte.

 Götterswickerhamm aus der Vogelperspektive

Götterswickerhamm aus der Vogelperspektive

Foto: Hans Blossey

Die Stadt hat bei einem Gespräch mit Umweltminister Johannes Remmel die Notwendigkeit betont, dass die geplante Erneuerung des Hochwasserschutzes in Götterswickerhamm Hand in Hand mit einer intelligenten Infrastruktur und städtebaulichen Anpassungen realisiert werden sollte. Voerdes Planungsdezernent Wilfried Limke spricht davon, dass für das Rheindorf der "beste Plan" angestrebt werde.

Es geht um die Dorfmitte, den Abschnitt zwischen der Gaststätte "Zur Arche" bis zum Kreisverkehr. Anders als ursprünglich gedacht, kann der Deichverband dort mit der Planung für die erforderliche Deichsanierung auf der heutigen Trasse, also der Dammstraße, bleiben und mit mobilem Hochwasserschutz arbeiten. Gepaart damit hofft die Kommune, ihr städtebauliches Leitbild umsetzen zu können, das vorsieht, mehr "Nutzungsqualität" im Rheindorf zu erreichen, wie Limke erläutert. Die sieht die Stadt durch "Unzulänglichkeiten" eingeschränkt, die durch frühere Hochwasserschutzmaßnahmen verursacht wurden. Ein markanter Punkt ist, dass es im Bereich der Kirche keine Platzsituation mehr gibt, da die Dammstraße höher gelegt wurde. "Das Dorf hat zurzeit keine Mitte", erläutert Limke. Würde man die Straße absenken, könnte mitten im Ort eine Platzsituation geschaffen werden.

Die Botschaft, dass im Zuge des zu erneuernden Hochwasserschutzes in Götterswickerhamm auch städtebaulich und die Infrastruktur betreffend etwas passieren müsse, sieht Limke bei dem Gespräch im Umweltministerium, das der hiesige SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Meesters vermittelte und an dem ebenfalls Bürgermeister Dirk Haarmann und Deichgräf Ingo Hülser teilnahmen, angekommen. Der Minister habe das Projekt gut gefunden und man habe sich auf einen nächsten Gesprächstermin verständigt, bei dem auch der für die Themen Städtebau und Infrastruktur zuständige Minister Michael Groschek mit am Tisch sitzen soll.

Schließlich steht noch die Frage der Finanzierung im Raum. Die Stadt hofft, bei den von ihr geforderten städtebaulichen und infrastrukturellen Verbesserungen auf Fördermittel für verschiedene Komponenten (etwa Dorferneuerung, Denkmalschutz) bauen zu können. Limke unterstreicht die Chance, die sich jetzt aus seiner Sicht für Götterswickerhamm bietet: Das sei eine Gelegenheit, die vielleicht in vielen Jahrzehnten nicht mehr wiederkomme: ein "gutes Ganzes" für das Rheindorf zu schaffen. Gelinge dies nicht, "haben wir Stillstand", mahnt Limke.

Bevor sich die Stadt in der vergangenen Woche auf den Weg zum Umweltminister machte, hatte sie den neuen Plan für Götterswickerhamm gemeinsam mit dem Deichverband den im Rheindorf Aktiven im Arbeitskreis der "Schlüsselpersonen" vorgestellt und "erheblichen Zuspruch" erfahren.

Davon unmittelbar wirtschaftlich betroffen sind die Besitzer von bis zu drei Privathäusern, die weichen müssten, weil die Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes "im Wege" stehen. Die Eigentümer hätten, als sie befragt wurden, erklärt, dann kein K.o.-Kriterium zu sehen, wenn sie einen wirtschaftlichen Ausgleich erhielten, berichtet Limke.

(RP)
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