Internationale Garten-Ausstellung Emschermündung wird zum Zukunftsgarten

WALSUM/Voerde/Dinslaken · Spektakuläre Ideen anlässlich der Internationalen Garten-Ausstellung. Gemeinschaftsprojekt von Dinslaken, Voerde und Duisburg.

 Für die Emschermündung sind ein Panoramasteg mit Aussichtspunkten und die Inszenierung des Emscher-Absturzbauwerkes in den Rhein geplant.

Für die Emschermündung sind ein Panoramasteg mit Aussichtspunkten und die Inszenierung des Emscher-Absturzbauwerkes in den Rhein geplant.

Foto: Heinz Schild

Etwa 2,6 Millionen Besucher sollen 2027 zur Internationalen Garten-Ausstellung (IGA) kommen – auch nach Duisburg. Das wird Millionen an Investitionen erfordern, soll Duisburg aber auch an drei Orten gewaltig aufwerten. Das gilt vor allem für den erweiterten Rheinpark von Hochfeld bis Wanheimerort als „Zukunftsgarten“, die Emschermündung von Dinslaken bis zur Walsumer Rheinaue sowie den Kaiserberg mit Botanischem Garten in Duissern und dem Waldpark Monning als Teil der „Parklandschaft Ruhr“.

Dafür müssten in den nächsten zehn Jahren allein in Duisburg rund 46,3 Millionen Euro aufgebracht werden. Der größte Teil davon wird über Förderungen finanziert, aber immerhin noch mehr als 16,5 Millionen Euro bedeuten einen nicht unerheblichen Eigenanteil der Stadt.

Eine Machbarkeitsstudie kam 2015 zu dem Ergebnis, dass eine „IGA Metropole Ruhr 2027“ realisierbar ist. Nachdem die Landesregierung nun im Juli eine generelle Unterstützung zugesagt hatte, müssen nun die teilnehmenden Städte und Kreise an der IGA ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Beteiligung – inklusive der nicht unerheblichen Kosten – signalisieren. In Duisburg soll der Rat in seiner nächsten Sitzung am 1. Oktober darüber entschieden. Dazu hat die Verwaltung nun ein Konzept vorgelegt. Die wichtigsten Details:

 Der Kultushafen südlich des Rheinparks wird nur noch sporadisch genutzt. Er soll für die Internationale Garten-Ausstellung mit Sand verfüllt werden.

Der Kultushafen südlich des Rheinparks wird nur noch sporadisch genutzt. Er soll für die Internationale Garten-Ausstellung mit Sand verfüllt werden.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Zukunftsgarten Rheinpark: Der jetzige Rheinpark wird erheblich in Richtung Wanheimerort erweiterte. Die Gesamtfläche von 60 Hektar, das entspricht etwa 84 Fußballfeldern soll ein Aushängeschild der IGA werden. Die Besucher von drei der Zukunftsgärten der IGA müssen Eintritt zahlen: Am Nordstern-Hugo-Grimberg in Gelsenkirchen, im Park Emscher Nordwärts in Dortmund und eben am RheinPark Hochfeld. Dazu muss das Gelände temporär eingezäunt werden. Es soll dabei „Raum für gärtnerische Leistungsschauen und intensive Schaupflanzungen“ geben. Entlang des Kultushafens in Wanheimerort soll es eine umlaufende Promenade geben, um diesen heute kaum noch genutzten Hafenteil zu erschließen. Die Auffüllung des Kultushafens mit Sand soll einen neuen Rheinstrand kreieren. Zudem soll die Lücke zur Wanheimer Promenade und zur Heinrich-Hildebrandt-Höhe geschlossen werden. Der Südhafen soll zu einem „Freizeitort mit wasseraffinen Nutzungen“ umgewidmet werden. Die Hafenmole bekommt einen Fuß- und Radweg, zwischen Mole und Uferpromenade wird es eine Brücke geben. Ein Ausstellungs- und Veranstaltungspavillion im Rheinpark soll „Strahlkraft für die ganze IGA“ entfalten. Es wird mit so vielen Besuchern gerechnet, dass auf Rheinhauser Seite in den Rheinwiesen große, temporäre Parkplatzflächen entstehen sollen. Von dort soll es einen Weg zur Eisenbahnbrücke geben. Ein wegbegleitender Blumenteppich in den Rheinwiesen soll zu einer neuen Schiffsanlegestelle führen.

Zukunftsgarten Emschermündung: Dies wird ein Gemeinschaftsprojekt der Städte Dinslaken, Voerde und Duisburg in Kooperation mit der Emschergenossenschaft. Hier ist ein „Panoramasteg“ mit Aussichtspunkten und die „Inszenierung des Emscher Absturzbauwerkes in den Rhein“ geplant. Ziel dieses Zukunftsgartens ist es, den Besuchern die Auswirkungen des Bergbaus auf Gewässer und Landschaft aufzuzeigen und den Umgang mit Bergbaufolgen erfahrbar zu machen. Duisburg ist hier nur mit kleineren Maßnahmen in der Walsumer Rheinaue beteiligt. Dazu gehören ein Lehrpfad als naturverträgliches Leit- und Informationssystem, ein neuer Aussichtspunkt und eine Webcam zur Beobachtung der Storchenbrutplätze.

Parklandschaft Ruhr: Hier ist Duisburg mit dem Kaiserbergpark mit Botanischem Garten und dem Waldpark Monning beteiligt. Dieser Bereich erstreckt sich an der Ostgrenze der Stadt vom Botanischen Garten in Duissern über den waldreichen 75 Meter hohen Kaiserberg mit Sedanwiese und Kriegsgräberstätte, den Zoo und den Monningwald bis zu den Auenlandschaften der Ruhr in Mülheim. Am Kaiserberg sollen die Grotte mit Teichanlage, der Ehrenfriedhof und die Kaskadenanlage mit Wasserfall überarbeitet werden. Der Botanische Garten soll „aufgehübscht“ werden, die Parkgastronomie soll zudem für die Besucher deutlich aufgewertet werden.

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