Ab 1. Juni in Voerde „Stille Zeugen der Kriege“ in der Pauluskirche

Voerde · Eine Ausstellung in Voerde zeigt Alltagsgegenstände und Erinnerungsstücke, die vom Krieg erzählen. Sie wird am 1. Juni in der Paulus-Kirche eröffnet.

 Besteck aus Amerika: Wie fand es den Weg nach Voerde?

Besteck aus Amerika: Wie fand es den Weg nach Voerde?

Foto: mg

Am 1. Juni eröffnet in der Voerder Pauluskirche eine besondere Ausstellung. Sie zeigt „still Zeugen der Kriege“. Und damit sind nicht in der Erde verborgene Blindgänger und Bombensplitter gemeint. Es geht um Überreste und Hinterlassenschaften, die in Haushalten aufbewahrt werden. Alltagsgegenstände, die berührende Geschichten erzählen und somit wertvolle Erinnerungsstücke darstellen.

Solche Gegenstände werden nun gezeigt und deren Geschichte auf Infotafeln erzählt. Blickfang der Ausstellung ist ein Kunstwerk des inzwischen verstorbenen Voerder Künstlers und Schmieds Lutz Isselhorst. Er hat aus „Kriegsschrott“, der in Voerde gefunden wurde, eine Baumskulptur gestaltet. Aus Helmen, verrosteten Waffenläufen und zahllosen Bomben- und Granatsplittern entstand in seiner Schmiedewerkstatt ein Baum. Das Kunstwerk blieb durch Isselhorsts frühen Tod unvollendet, aber gerade das macht es angesichts der aktuellen Ereignisse so anrührend. „Mit der Arbeit am Frieden wird die Menschheit niemals fertig und darf niemals damit nachlassen“, schreibt Pastoralreferent Markus Gehling in der Ankündigung zur Ausstellung.

Am 1. Juni wird die Ausstellung ohne feierliche Eröffnung zugänglich sein. Die Gegenstände, die gezeigt werden, standen in den vergangenen Jahren selten im Mittelpunkt. Manchmal waren sie lange verborgen, manche wurden zu Alltagsgegenständen umfunktioniert. Es lohnt sich, die dahinter liegenden Geschichten zu entdecken. Oft sind die heutigen Besitzer der Gegenstände selbst nie mit Krieg konfrontiert gewesen. Sie haben als Kinder und Enkel die Erinnerungsstücke geerbt und sich die dazugehörigen Geschichten erzählen lassen. Die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul lädt Interessierte ein, die Ausstellung zu besuchen. Möglich ist dies während der Öffnungszeiten der Kirche, Akazienweg, täglich zwischen 8 und 18 Uhr.

Es werden auch noch weitere Geschichten gesammelt, entsprechende Fragebögen liegen in der Kirche aus und können mit Fotos der Gegenstände zugesandt, abgegeben oder per Mail geschickt werden an: gehling@kreuzzeichen.de. Willkommen sind auch Gruppen und Schulklassen. Nach Absprache mit Markus Gehling ist auch eine Einführung möglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort