Voerde Voerdal: Arbeitsplätze wieder in Gefahr

Voerde · Verdopplung der Srom-Belastung kostet die Aluminiumhütte 1,4 Millionen Euro jährlich aus.

Die Sorgen des Voerdal-Betriebsrates sind nach der Verabschiedung des Erneuerbare Ennergien Gesetzes (EEG) durch das Bundeskabinett wieder deutlich gestiegen. Mit Beruhigung, heißt es in einer Presseerklärung, habe die Belegschaft der Voerder Alu-Hütte zunächst die europäischen Leitlinien zur Kenntnis genommen und entsprechend diesen Leitplanken auf eine besondere Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen im EEG gehofft. Der nun vorliegende Entwurf sieht jedoch eine Verdoppelung der EEG-Belastung von 5 Cent je Megawattstunde auf zehn Cent vor, was einer jährlichen Belastung von rund 1,4 Millionen Euro für das Voerder Werk entsprechen würde.

Die weitere Fortführung des Unternehmens hänge auch von der Aussicht auf eine Strompreiskompensation für die im Strom enthaltene CO2-Kosten und insbesondere einer reduzierten EEG-Belastung ab. Die intensive Suche nach einem möglichen Investor für das insolvente Werk basiere auf diesen Voraussetzungen, die jedoch durch den vorliegenden Entwurf ernsthaft in Frage gestellt seien. Überdies sei es ohne einen Insvestor unmöglich, die bis zum 30. Mai dieses Jahres befristete Möglichkeit der Strompreiskompensation für die in 2013 gezahlten CO2-Kosten in einer Höhe von etwa 6,3 Millionen Euro zu nutzen, weil ein insolventes Unternehmen diese CO2-Kompensation nicht beantragen könne.

Der mit dieser Verschärfung verbundene finanzielle Entlastungseffekt für andere Stromverbraucher sei nur marginal, für Voerdal jedoch existenziell, heißt es in der Stellungnahme des Betriebsrates von Voerdal. Neben den 282 direkten Arbeitsplätzen in der Aluminiumhütte seien weitere Arbeitsplätze in der heute am Standort von Aleris betriebenen Gießerei sowie externen Zulieferfirmen unmittelbar betroffen.

Der Betriebsrat hofft, dass die Politik kurzfristig Planungssicherheit im Sinne des Werkes schafft und damit auch die Arbeitsplätze sichert. Am Mittwoch, 14. Mai, findet die nächste Sitzung des Gläubigerausschusses in Düsseldorf statt. Hier werde Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus einen Sachstandsbericht abgeben. Zusätzlich würden unterschiedliche Alternativen zur Fortführung des Unternehmens diskutiert, wie etwa den Verkauf der Alu-Hütte oder die Fortführung unter Insolvenzbedingungen. Auch eine kurzfristige Betriebsstilllegung könne nie ausgeschlossen werden. Der Betriebsrat geht allerdings noch davon aus, dass das Unternehmen in diesem Jahr auf jeden Fall fortgeführt wird.

(RP)
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