Dinslaken Vinzenz-Hospital "ganz gut aufgestellt"

Dinslaken · Katholische Krankenhäuser in der Region schließen sich zu Verbünden zusammen. Das katholische Krankenhaus in Dinslaken sieht keinen Handlungsbedarf. Kooperationen gibt es bereits vor Ort und auch in der Region.

Dinslaken: Vinzenz-Hospital "ganz gut aufgestellt"
Foto: Kazur, Jörg (jok)

Immer mehr katholische Krankenhäuser schließen sich zur Klinikverbünden zusammen. Die "Pro Homine"-Holding, zu der das Weseler Marienhospital und das Emmericher Willibrod-Spital gehören, will das Gelderner Krankenhaus übernehmen. Die "Katholischen Kliniken im Kreis Kleve" (KKiKK) haben sich bereits zusammengetan. Ziel ist es stets, sich selbst in einem stärkeren Verbund zu organisieren, auch um gegen eine mögliche Übernahme durch Klinik-Ketten wie Helios gewappnet zu sein. "Auch wir gehören zu einem größeren Verbund, der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe. Das ist eine Trägereinrichtung, die mehrere Krankenhäuser im Köln-Bonner-Raum betreibt. Dadurch nutzen wir die Konzernstrukturen eines größeren Konstrukts", sagt Martin Minten, Geschäftsführer des Dinslakener Sankt-Vinzenz-Hospitals. Diese Gesellschaft gehöre zu den zehn größten katholischen Krankenhausträgern in Deutschland. Für das Vinzenz sieht Minten keinen Trägerwechsel und auch keine Übernahme anstehen. Ursprünglich war die katholische Kirchengemeinde Sankt Vincentius der alleinige Träger des Vinzenz-Hospitals. Im Jahre 2005 kam dann die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe hinzu.

Das katholische Krankenhaus setzt auf Kooperationen, wie Minten berichtete. Es arbeitet mit dem benachbarten Evangelischen Krankenhaus Dinslaken im Bereich Labor und Zentralsterilisation zusammen. Mit den Nachbarhäusern in Wesel und Duisburg werden gute Kontakte gepflegt, man hilft sich gegenseitig. Ein weiterer Partner ist die suchtmedizinische Fachklinik Sankt Camillus in Walsum. Die Apothekenversorgung läuft über die Krankenhäuser im Kreis Kleve. Neue Kooperationen sind gegenwärtig nicht vorgesehen, aber möglich, wenn sie sich anbieten und Sinn machen, so Minten im RP-Gespräch weiter. Konkret zeichne sich momentan nichts ab.

Der Beitritt zu einem größeren Verbund führt nach Ansicht von Martin Minten nicht zwangsläufig dazu, dass die Patientenversorgung wesentlich besser wird. "Die medizinische Versorgung bleibt das Hausgeschäft vor Ort", sagt der Geschäftsführer. Zusammenschlüsse brächten zumeist wirtschaftliche Synergieeffekte sowie mehr Marktmacht, Verbünde würden bei Krankenkassen und Behörden ein anderes Gehör finden. "Die Qualität der Patientenversorgung wird eher durch die Mitarbeiter und durch die Kultur des Hauses bestimmt", sagt Martin Minten. Er sieht das Vinzenz-Hospital "ganz gut aufgestellt". Zudem habe es im Verbund die Freiheit und auch die Flexibilität, noch spontan reagieren zu können und werde nicht starr in einKorsett gezwängt.

(RP)
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