Dinslaken Verwüstung auf dem Altmarkt

Dinslaken · Es wurde gesoffen, gestritten, geprügelt, randaliert und reichlich zerstört. Dazu tobte Sturm "Klara" mit orkanartigen Böen über Dinslaken, Voerde und Hünxe. Ganz klar: Dieser Jahreswechsel war alles andere als ruhig.

dinslaken/Kreis Wesel (RP) Der Adventskranz am Altmarkt-Brunnen ist seit der Silvesternacht endgültig demoliert. Die roten Kerzen sind aus ihrer Verankerung gerissen und nur noch Schrott. Riesige Blumenkübel, die vorher vor einer Boutique standen, liegen auf dem Boden. Die Pflanzen sind verschwunden. Die Erde liegt weit verstreut. Wer sich zu einem Neujahrspaziergang durch die Stadt entschloss, hatte davon nicht viel mehr als empört nach Hause zurückzukehren: Überall Spuren von Randalierern, vom Böllermüll ganz zu schweigen. Besonders schlimm verwüstet wurde in der Silversternacht der Altmarkt.

Polizei und Feuerwehren erlebten keinen ruhigen Jahreswechsel: Im Laufe der Silvesternacht wurde die Polizei im gesamten Kreis Wesel zu 200 Einsätzen gerufen. Kleinbrände löschen musste die Dinslakener Feuerwehr am Freitag und Samstag. Knallkörper lösten Brände am Edithweg und an der Gertrudenstraße vermutlich aus, so die Feuerwehr. Einmal war ein Hausbriefkasten in Brand geraten. Es drohte ein Übergreifen auf das Vordach. Im anderen Fall brannten mehrere Kubikmeter an Bauabfällen.

18 Meter Baum drohte zu fallen

Wegen des Sturms musste der Löschzug Hauptwache in der Nacht zum Sonntag viermal ausrücken um Straßen und Gehwege von herabfallenden Ästen und abgeknickten Bäumen zu räumen. Weitere Sturmeinsätze gab es am Silvestertag für die Löschzüge Hauptwache und Hiesfeld. An der Augustastraße musste ein außenliegender Schornstein teilweise demontiert werden da er umzustürzen drohte. Auf dem Holzweg waren mehrere lose Dachpfannen wieder zu befestigen und auf der Sterkrader Straße und Wasserstraße wurden umgestürzte Bäume entfernt. Den längsten Einsatz hatte der Löschzug Hiesfeld an der Mittelfeldstraße. Hier drohte ein 18 Meter hoher Baum auf ein Stallgebäude zu stürzen. Unter der Leitung von Ulrich Borgmann war die Feuerwehr über zwei Stunden damit beschäftigt den Baum Stück für Stück abzutragen, um so einen Gebäudeschaden zu verhindern.

Eine Viertelstunde vor dem Jahreswechsel ging es für den Rettungsdienst der Feuerwehr los. Bis 5 Uhr rückte die Wehr zu 20 Einsätze aus. Von übermäßigem Alkoholgebrauch über Schnittverletzungen, Verletzungen durch Schlägereien und Verbrennungen durch Knallkörper reichte das Spektrum.

Der Neujahrstag war noch jung, als wieder die Arbeit für die Löschzüge begann. Um 0.08 Uhr rückten Hauptwache und Stadtmitte mit 22 Einsatzkräften zur Claudiastraße aus. Dort hatte sich eine Silvesterrakete unter das Dach eines Einfamilienhauses verirrt. Die Hauseigentümer schafften es, den Brand noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr zu löschen. Bei den Polizeieinsätzen handelte sich überwiegend um Körperverletzungen, Streitigkeiten und Randalen bei oder nach Silvesterfeiern. Mehrere Personen wurden leicht verletzt; ein Teil von ihnen wurden in den Krankenhäusern ambulant behandelt. Einige Streithähne wurden bis zu ihrer Ausnüchterung in Gewahrsam genommen, um weitere Randale zu verhindern. Versicherungstipps Seite B 2

(RP)
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